Après-Ski in Saalbach. Während auf den Berghütten der Anton aus Tirol seine Runden dreht, hat sich Classic Driver ins Tal begeben und am Steuer des Audi S4 quattro das Querfahren geübt. Ob der fehlerfreie Einkehrschwung auch auf vier Rädern gelang, lesen Sie in unserem Driftreport.
Auf der schneebedeckten Eisfläche am Ortseingang von Saalbach ist das Fahren über alle Viere einen Tag lang erklärtes Ziel aller 30 Teilnehmer. Damit am Ende des Tages auch alle zufrieden sind, spendiert „Audi driving experience“ Trainingsfahrzeuge vom Typ S4 quattro mit 333 PS, permanentem Allradantrieb und Sportdifferential. Für den richtigen Schwung sorgen neben einer alkoholfreien Pistenbar die beiden Skilehrer Harald und Sepp.
Und los geht’s. Dank 3,0 Liter V6-Kompressormotor hat der Skilift Pause und der Audi S4 quattro kann direkt auf die Piste. Die mit Spikes versehenen Winterräder krallen sich in das Eis und sorgen für bemerkenswerten Gripp, zumindest bis zur Kurve. Denn das Einschlagen der Vorderräder beantwortet der Sportkombi mit wenig dynamischem Untersteuern. Er schiebt und schiebt. Der Kurvenscheitelpunkt rückt in unerreichbare Entfernung, dafür kommt die Schneewand am Kurvenaußenrand immer näher. Der Einschlag fällt dank geringer Geschwindigkeit und Pulverschnee zwar sanft aus, doch schnell wird klar: So geht es nicht. Zweiter Versuch. Durch eine leichte Lenkbewegung wird der S4 kurz vor der Kurve aus der Ruhe gebracht, ein kurzer aber heftiger Gaststoß lässt das Heck brav ausschwenken. Jetzt heißt es warten. Bis die Nase des Ingolstädter Allradlers eindreht. Doch wer denkt das war’s, liegt falsch. Entweder kommt jetzt doch noch der Dreher, weil der Gasstoß zu früh oder zu heftig ausfiel, oder aber der S4 eiert durch die Kurve wie Großmutters Gehwagen. Wieder nichts mit dem Drift, der auf dem Demovideo doch so simpel aussah.
Doch Übung macht den Meister. Irgendwann gelingt es, zumindest die einfache Kurve mit einer leichten Schneeschleppe zu umrunden. Stolz macht sich breit, der jedoch gleich einen Dämpfer erfährt, als es gilt, die Übung als Kombination zu fahren. Denn in die eine Richtung hängt die Kurve leicht am Berg. Das bergauf gut funktionierende Zusammenspiel aus Lenkung und Gas führt bergab zu einem kapitalen Dreher beim ersten Versuch. Der Schnee drückt sich tief in die Flanke des Audi, im Ernstfall wäre dies ein teurer Kaskoschaden. Auf der Übungsfläche hat er, außer einem hämischen Kommentar des ehemaligen Rallyeprofis Sepp Haiders via Walkie-Talkie, keine Folgen. Nach einer gefühlten Ewigkeit klappt es dann doch. Der Audi S4 gleitet wie von selbst unter herrlichem Trompeten aus seinen beiden Abgasrohren über die Schneepiste. Dabei braucht es gar nicht mal viel Tempo, um den optimalen Driftwinkel zu erreichen. Etwa 40 bis 50 km/h genügen für den gewünschten Effekt. Und auch die zu Anfang viel zu großen Lenkeinschläge weichen plötzlich weichen fließenden Bewegungen, mit denen sich der Kombi fast spielerisch befehligen lässt.
Zum Abschluss gilt es auf dem kompletten Parcours zu bestehen. Auf Zeit geht es zunächst um den Slalomkurs, dann durch die abgesteckte Acht und weiter über die engen Wechselkurven auf blankem Eis zurück zur Hütte. Die Spielregeln sind klar: Umgefahrene Hüttchen führen zum Punktabzug, genauso wie das berühren der Schneebande, Dreher zum Ausscheiden. Und Abfahrt. Jetzt bloß nicht übermütig werden. Nachdem die Slalomhüttchen fehlerfrei passiert sind, droht das Heck des S4 bei der Einfahrt zur Driftacht die Fahrbahn zu verlassen, kann aber mittels zackigen Gegenlenkens wieder auf Kurs gebracht werden. Die Acht läuft problemlos, der S4 bahnt sich seinen Weg über alle Viere. Doch bei der Anfahrt zur Eisfläche war wohl ein wenig zu viel Schwung im Spiel – das erste Hüttchen fällt, und es soll nicht das letzte sein. Am Ende stehen ein Platz im Mittelfeld der Teilnehmer und die Erkenntnis, es hilft nur üben, üben, üben.
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Text: Sven Jürisch
Fotos: Audi