Amerika ist ohne Frage das Land der großen Automobile – selbst der neue, gewaltige Range Rover wird dort als „Mid-Size-SUV“ gehandelt. Umso erstaunlicher ist die Sammlung, die Bruce Weiner über die Jahre in Madison/Georgia zusammengetragen hat: In seinem Museum sind ausschließlich die kleinsten Vertreter der automobilen Spezies zu sehen – und es ist selbst für gestandene Automobiljournalisten höchst erstaunlich, was sich neben Isetta und Mini alles in der Mikroklasse getummelt hat. Nun kommt ein Teil der Bruce-Weiner-Collection unter den Hammer: Am 15. und 16. Februar lädt das Auktionshaus RM zur großen Knirps-Versteigerung ins Microcar Museum. Mehr als 200 Kompaktmobile kommen zum Aufruf, ein Mindestgebot gibt es nicht.
Schon der Blick in den Katalog sorgt für Freude: Neben dem kleinsten Auto der Welt, einem Peel P-50 von 1964, finden sich zahlreiche rollende Knutschkugeln von Messerschmitt, Goggomobil und Isetta. Letztere ist nicht nur in Polizei- und Jagdwagen-Variationen vertreten, auch einen 730 PS starken Isetta-Dragster mit Chevy-V8 nach Vorbild eines Hot-Wheels-Models hat Bruce Weiner aufgetrieben. Interessant ist es aber auch zu erfahren, dass sogar der legendäre französische Automobil- und Flugzeugkonstrukteur Gabriel Voisin ein Herz für die kleinen hatte – im Katalog finden sich gleich zwei Voisin Biscooter. Nicht nur für Skurillitätensammler ist die Auktion eine wahre Goldgrube, auch Automobildesigner sollten sich die Sammlung nicht entgehen lassen: Denn vielleicht findet sich ja unter den Microcars von gestern die perfekte Idee für die urbane Mobilität von morgen.
Fotos / Video: RM Auctions