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New Yorks bessere Seite: die Upper East Side. Classic Driver empfiehlt für eine Erkundung der City die Madison Avenue auf der Ostseite von Manhatten. Hier finden Sie stilvolle Geschäfte, Flagship-Stores und In-Boutiquen. Exzellente Hotels und ausgezeichnete Gourmet-Adressen, sowie kulturelle Höhepunkte in unmittelbarer Nachbarschaft. Kurz: mondäner New York Style en large.
WNew York mit dem Auto erkunden? Klingt nach einem kleinen Abenteuer. Ist es auch. Wer jemals auf eigener Achse über die Decks der legendären Doppelstockbrücken gerollt ist, sich durch die antik anmutenden Tunnel unter dem East oder Hudson River durchkämpfte, um sich dann bremsend, hupend und rangierend quer durch Manhatten zu bugsieren, weiß, wovon die Rede ist: Cabs, Jams, Diversions und Gridlocks machen einem in Down- und Midtown das Leben schwer. Und kurzweilig: denn neue Überraschungen warten praktisch an jeder Straßenecke. NY-Kenner wissen: davon gibt es in Manhatten reichlich.
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Der echte Connaisseur indes läßt all das hinter sich, beziehungsweise gar nicht so weit kommen. Er bleibt in Uptown, wo das Leben ein wenig entspannter, aber deswegen nicht weniger weltstädtisch ist. Im Gegenteil: ab Höhe Central Park zeigt sich Manhatten von seiner geordneten, kultivierten, europäischen Seite. Und wer in der Upper East Side eine grüne Welle erwischt, gleitet ohne Stopps problemlos auf der Fifth Avenue entlang des Central Parks bis nach Harlem hinauf und wieder zurück. Besonders viel zu entdecken gibt es entlang der Madison Avenue – unsere Classic Driver Empfehlung für New York City. Die Straße hat sich in den letzten Jahren zur Top-Adresse entwickelt, gilt bei New Yorkern als absolut „in“ und ist dabei von Touristenströmen immer noch weitgehend unentdeckt.
Wenn man die Avenue erreicht hat, sollte man das Auto stehen lassen. Am besten in einer der hell beleuchteten und gut bewachten Garagen in den Seitenstraßen. Danach geht zu Fuß weiter. Im Frühjahr oder Sommer auch gerne mit einem passenden Fahrrad, mit welchem man den hügeligen Boulevard der Länge nach abfahren kann. Der Start in den Tag gelingt am besten in einem der zahlreichen Cafés entlang der Madison Avenue. Starbucks und die übrigen Kettenbetriebe findet man hier kaum, stattdessen authentische Bars im Deli-Style mit laut zischenden Siebträgermaschinen und frischem „Organic-Food“. Wir empfehlen Yura on Madison (1292 Madison Ave.). Ausgesuchte süße Versuchungen bietet William Greenberg Desserts (1100 Madison Avenue).
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Wer hiernach Wissenshunger bekommen hat, sollte unbedingt einen der gut sortierten alteingesessenen Buchläden entlang der Avenue aufsuchen, beispielsweise den Corner Bookstore (1313 Madison Ave.) oder Crawford Boyle Booksellers (1082 Madison Ave.) – Klasse statt Masse ist hier die Maßgabe. Im antiquarischen Bereich gilt dies für Bauman Rare Books (535 Madison Ave.); eine großartige Adresse zwischen der 54. und 55. Straße. Wer beispielsweise ein handsigniertes und gewidmetes Exemplar von Ernest Hemingways „In our time“ von 1924 sucht, wird hier fündig. Für 175.000 US-Dollar. Unverkäuflich sind die Werke in einer der wunderbarsten Gemäldesammlungen der Ostküste: die Frick Collection an der Fifth Avenue, Höhe 70. Straße – eine Visite unbedingt einplanen. Denn es braucht nicht immer das Metropolitan Museum of Art am Central Park für große Kunst zu sein. – Wessen Zeitbudget allerdings ausreichend ausgestattet ist, der sollte dem Met einen Besuch abstatten. Der Eingang liegt auf der Höhe der 82. Straße.
Shopping. Es ist kein Geheimnis: New York bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Entscheidend ist daher die Auswahl der Adressen. Eine exzellente Wahl für einen ersten Überblick ist Bergdorf Goodman – eine angesehene New Yorker Traditionsadresse. Es gibt auf der Höhe der 82. Straße je ein komplettes Kaufhaus für die Dame und eines für den Herren. Spannend: die Vintage Abteilungen mit ausgesuchten Artikeln aus zweiter Hand in erstklassiger Qualität. Das Pendant an der Madison Avenue ist Barneys New York an der Ecke 61. Straße. Nur etwas bodenständiger geht es bei einer weiterer New Yorker Adresse zu, dem Bloomingdales Stammhaus in der Upper East Side an der Third Avenue, 59. Straße.
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Zurück zur Madison Avenue. Die Tour setzen wir bei Church´s, Brunello Cuccinelli, Hermès, John Lobb und Loro Piana fort. Auf der Suche nach einem guten Herrenausstatter stoßen wir auf Peter Elliott in der Madison Avenue 1070. Wem indes nach feinen mechanischen Uhren der Sinn steht, braucht nicht lange zu suchen. Klassische Manufakturen wie Blancpain und Brequet domizilieren hier, seit geraumer Zeit auch F.P. Journe und Panerai. Liebhaber von Vintage-Uhren kommen bei Michael Ashton Watches auf der Madison Avenue 933 voll auf Ihre Kosten. Die Auswahl ist exquisit und gilt als eine der besten in den Vereinigten Staaten. Freunde des gepflegten Country-Stils schauen in den Geschäften von F.M. Allen (962 Madison Ave.) oder Beretta (788 Madison Ave.) herein.
Einchecken! unsere Wahl fällt auf eine New Yorker Hotel-Legende. The Carlyle liegt in der 76. Straße, 35 Ost. Das Rosewood Hotel mit elegantem Interieur stammt aus dem Jahre 1930 . Eine moderne Alternative bietet das Hotel Roger Williams, welches an der Madison Avenue 130 auf Höhe der 31. Straße und damit in Midtown liegt. Übrigens: für den anschließenden Flughafentransfer gibt es eine überlegenswerte Alternative zu Cab, Sub, Limo & Co.: den Hubschrauber. Zur Haupttageszeit starten die Helis zur vollen Stunde vom Heliport an der Wall Street zu den Flughäfen JFK, LaGuardia und Newark. Auf Sonderwunsch fliegt der Hubschrauber auch weiter nach Long Island. Hier in Huntington sitzt Classic Driver Händler Autosport Designs Inc. mit einem ausgesuchten Angebot europäischer Sportwagen – unsere abschließende Empfehlung für eine ausgiebige New York Visite.
Text: Mathias Paulokat
Fotos: Mathias Paulokat