Für viele von uns ist die Liebe zum Auto so tief in unseren frühesten Erinnerungen verwurzelt, dass wir uns kaum vorstellen können, wofür wir uns ohne Kontakte zu vierrädrigen Objekten interessiert hätten. Sicher, wir hätten vielleicht mit Freunden Fußball gespielt, uns auf dem Skateboard versucht oder kurzzeitig eine Gitarre in die Hand genommen. Aber nichts entfacht eine Leidenschaft so sehr wie das erste Aufheulen eines Motors und der Geruch von Öl und Benzin. Adrien Harang verbrachte seine Kindheit umgeben von Autos, jedoch nicht von denen seines Vaters oder seiner älteren Geschwister – wie so viele von uns – sondern von jenen seiner Großmutter, die eine kleine Werkstatt in einer ländlichen Gegend westlich von Paris besaß.
Als er gerade erst 17 war, machte sich Adrien an die alleinige Restaurierung eines 1988er Mini, der mehr als nur ein wenig Pflege brauchte. Er nahm sich die Zeit, um alles, was dazugehört, zu lernen und zu perfektionieren, während er jede andere freie Minute mit ATV-Rennen verbrachte. Es war dieser erste Restaurierungsprozess, der Adrien dazu brachte, fortan sein ganzes Leben dem egalitären britischen Kleinwagen zu widmen. Und der dazu führte, dass er einige der weltweit besten Mini restaurierte, sie bei Rennen fuhr und verkaufte. Es ist immer ein Klischee zu fragen, was einen Mini so besonders macht, aber Adriens Antwort enthält genau das, was jeder Fan am liebsten hört: „Der Mini ist wirklich das einzige Auto, das völlig klassenlos ist. Jeder sagt das über ihn, aber es ist einfach wahr, und nachdem ich im Laufe der Jahre an Hunderten gearbeitet habe, ist es leicht zu verstehen, warum so viele dieses Auto lieben. Sie sind so einfach zu reparieren, so liebenswert zu fahren und sehr praktisch für den täglichen Gebrauch. Die erste Erfahrung, einen Mini zu fahren, ist mit nichts anderem vergleichbar – sein Gokart-Handling ist absolut einzigartig. Weil es ermutigt, die Dynamik eines Autos zu verstehen. Und was das Exterieur betrifft: Es ist unmöglich, dem Mini etwas hinzuzufügen, er ist perfekt, so wie er ist.“
2010 gründete Adrien in der Werkstatt seiner Großmutter „My Mini Revolution“. Mit nur einem Mitarbeiter, einem Karosseriespezialisten, begann er mit der Restaurierung und Wiederbelebung von Klassikern, die auf ein Comeback warteten. Nach bescheidenen Anfängen kamen immer mehr Aufträge herein. Für Mini, die eine komplette Restaurierung benötigten, für andere, die ein bisschen mehr Leistung auf die Vorderachse brauchten und für wieder andere, die nur ein neues Zuhause suchten. Adriens Team wuchs schnell und beschäftigt heute am Firmensitz Bazainville (rund 70 km westlich von Paris, direkt an der N12) 18 Mitarbeiter, die unermüdlich daran arbeiten, die Träume ihrer Kunden wahr werden zu lassen.
Auf dem Gelände von My Mini Revolution stehen laut Adrien aktuell über 100 Mini unterschiedlichen Alters und Zustands, die geduldig darauf warten, aufgefrischt zu werden. Neben einer geschäftigen Werkstatt beherbergt ein plüschiger zweistöckiger Ausstellungsraum über 30 Mini, die zum Verkauf stehen. Auf die Frage, wo genau Adrien und sein Team solche besonderen Exemplare auf dem hart umkämpften Markt finden, wollte er nicht alle seine Geheimnisse preisgeben. Aber verwies auf den guten Ruf von My Mini Revolution, der bei der Suche nach ausgefallenen Fundstücken helfe. „Klassische Mini zu finden ist heutzutage wirklich schwierig geworden. Wir haben das Glück, in einer Position zu sein, in der sich Kunden an uns wenden, um ihre Autos zu restaurieren oder ein Auto zu kaufen. So müssen wir nicht ständig auf den vielen Websites nach einem geeigneten Klassiker suchen. Als Folge sind wir so auch an besondere Exemplare von Radford, Wood & Pickett und vielen anderen gekommen, die wir liebevoll restauriert oder weiterverkauft haben. Der Mini schafft es, das Herz eines Autoliebhabers zu erobern, und wenn man einmal einen besitzt, ist man vom Virus befallen. Viele unserer Kunden kommen zurück, um einen Neuen zu kaufen, und wir bringen ihre abgegebenen Exemplare dann wieder neu auf den Markt.“
Eine makellose Werkstatt, Mitarbeiter, die vor Positivität strotzen und ein tiefes Verständnis für Qualität und Raffinesse – bei My Mini Revolution stecken sie wirklich Herz und Seele in jedes Exemplar, an dem sie arbeiten. Während viele Fahrzeuge sorgfältig in den Zustand zurückversetzt werden, in dem sie vom Fließband gerollt sind, hat der Markt für individuelles Customizing und Modernisierungen es Adrien und seinem Team ermöglicht, dem klassischen Mini echte Innovation und ein Plus an Benutzerfreundlichkeit zu verleihen. „Es hängt wirklich davon ab, wie weit der Kunde mit seinem Mini gehen möchte. Wir können die wichtigsten Komponenten modernisieren oder den Wagen so restaurieren, wie es sich Alec Issigonis erträumt hat. Manche Kunden wollen verrückte Lackierungen, andere bevorzugen die ursprünglichen Pastelltöne. Manchmal wünschen sie sich einen absolut originalen Motor, ein anderes Mal wollen sie ihn umbauen und auf über 150 PS tunen lassen. Die Innenausstattung können wir nach Belieben aufwerten: Apple CarPlay, aufgerüstete Stereoanlagen, Ledersitze – was auch immer gewünscht ist, können wir umsetzen. Wir lieben die verrückten Ideen, die manche Kunden an uns herantragen, denn dadurch lernen wir ständig dazu und entwickeln neue Fähigkeiten.“
Um herauszufinden, wie alltagstauglich ein klassischer Mini in der heutigen SUV-verliebten Welt ist, haben wir Adrien nach dem idealen Mini gefragt: „Wir haben im Laufe der Jahre an vielen älteren Autos gearbeitet. Aufgrund der europäischen Gesetzgebung müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn es darum geht, einen Original-Motor gegen einen moderneren auszutauschen. Deshalb restaurieren wir die Motoren oft so gut wie möglich und trimmen die späteren Mini mit MPI-Aggregaten (Multi-point-Injection) auf optimalen Alltagseinsatz. Während einige Kunden die breiteren Radkästen und die zusätzlichen Nebelscheinwerfer der jüngeren Modelle mögen, können wir diese Autos auch so restaurieren, dass sie wie ein Exemplar aus den 1960er-Jahren aussehen, komplett mit schmalen Radhäusern und einer viel simpleren Innenausstattung. Die Kombination dieses Old-Looks mit den zuverlässigeren MPI-Motoren vereint den Charme des Originals mit der Zuverlässigkeit eines jüngeren Exemplars!“
Adrien fährt, lebt und atmet Minis nicht nur, er fährt auch Rennen mit ihnen – unter anderem mit einem von einem 600 PS starken Honda K20-Turbo angetriebenen Monster-Mini! Wenn er nicht gerade an den Autos seiner Kunden arbeitet oder seinen Sohn bei Go-Kart-Rennen in Europa anfeuert, fährt er Rennen mit FIA-spezifizierten Minis, die fast vollständig bei My Mini Revolution aufgebaut wurden. „Ich habe diese Autos gebaut, um selbst Rennen zu fahren, und viel Zeit damit verbracht, das perfekte Setup auszuarbeiten. Angefangen bei der Optimierung des Motors, dem Testen auf dem Prüfstand und der Fertigung des Überrollkäfigs über das Feintuning des Fahrwerks bis hin zur Lackierung. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir auch Kunden den Traum erfüllen können, mit dem eigenen rennfertigen Mini an der Startlinie zu stehen.“
Es ist schwer vorstellbar, dass der ursprüngliche BMW Mini – intern als R53 bekannt – jetzt schon 25 Jahre alt und auf dem besten Weg ist, zum modernen Klassiker zu werden. Da stellt sich die spannende Frage, wie es die Spezialisten von My Mini Revolution, die so viele Stunden mit der Arbeit an den Originalen verbracht haben, mit dem neuen und deutlich größeren Mini halten. „Ich glaube fest daran, dass diese Autos Klassiker der Zukunft sind. Die Motoren sind klasse, das Gokart-Handling ist immer noch sehr präsent, und das Design ist meiner Meinung nach sehr cool. Sie haben ihren eigenen Charakter im Vergleich zum ursprünglichen klassischen Mini, und ihr Attraktivität nimmt sicherlich zu“, ist Adrien überzeugt.
Als sich unsere Zeit mit Adrien und seinem Team dem Ende zuneigte, wollten wir noch eine letzte Frage, von der wir annahmen, dass sie schwer zu beantworten sein würde, loswerden. Die Frage nach Adriens Traum-Mini. Zu unserer Überraschung kam seine Antwort fast sofort: „Der ‚33 EJB‘ Paddy Hopkirk Mini. Ich habe eine identische Replik des Siegerautos der Rallye Monte Carlo von 1964, für mich ist er der speziellste Mini von allen. Ich besitze auch immer noch den allerersten Mini, an dem ich gearbeitet habe, dem anfangs erwähnten aus dem Jahr 1988. Er ist derzeit zerlegt, aber vielleicht werde ich ihn für meinen Sohn aufbewahren, damit er daran arbeiten kann, wenn er alt genug ist! Ich habe einfach zu viele Projekte am Laufen, aber das Auto birgt so viele wertvolle Erinnerungen, daher werde ich es eines Tages sicher wieder zum Laufen bringen!“
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