Exklusive Einladung zur Werkschau! Classic Driver besuchte gemeinsam mit Meilenwerk-Initiator Martin Halder wenige Wochen vor der offiziellen Eröffnung das dritte Forum für Fahrkultur in Böblingen-Sindelfingen, südlich von Stuttgart. Mit einem himmelblauen Porsche 356 durchquerten wir die weitläufigen Hallen des ehemaligen Landesflughafens. Das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Revierfahrt sind einmalige Impressionen und Fotoeindrücke, die vor allem eines bewirken: Spannung und Vorfreude auf die Eröffnung des neuen Meilenwerks am 12. und 13. September 2009.
Böblingen-Sindelfingen: derselbe Ort, das gleiche Wetter, nur ein Jahr später. Wir sind umgestiegen. Porsche 356 statt Bentley Continental Flying Spur. Am Steuer des klassischen Coupés sitzt Martin Halder, Meilenwerk-Macher und geschäftsführender Gesellschafter der Branded Bricks GmbH. Kurz entschlossen ist er zum Classic Driver Termin in Stuttgart eingeflogen, um wenige Wochen vor Eröffnung des dritten Standorts mit uns eine Stippvisite durch das bislang größte und weitläufigste Meilenwerk zu unternehmen. Nach einem alten Straßenbahndepot in der Hauptstadt, einem von der Bahn aufgegebenen Ringlokschuppen in Düsseldorf nun ein kompletter ehemaliger Verkehrsflughafen.
Offenkundig, die Meilenwerke wachsen nicht nur in ihrer Anzahl, sondern auch in ihrer Größe. Das neue Stuttgarter Werk verlangt dem interessierten Besucher bereits vor der Eröffnung vor allen Dingen eines ab: Respekt! 16.000 Quadratmeter überbaute Fläche auf einem insgesamt rund 25.000 Quadratmeter großen Areal, ein eigens angeschlossener Hotelbetrieb und ein Investitionsvolumen von über 20 Millionen Euro machen das dritte Meilenwerk zum derzeit größten Oldtimerprojekt in Deutschland. Die Investitionsbereitschaft von Andreas Dünkel und seiner Dünkel Investment Gesellschaft, das Engagement seines Geschäftsführers Hans-Jürgen Birk und die Erfahrung von Martin Halder, seines Beratungsunternehmens Branded Bricks und dem Objekt-Manager vor Ort, der Activ Group, machten die komplette Umwidmung des früheren Flughafens und jahrzehntelangen Ruine innerhalb von nur einem Jahr möglich. Am Wochenende, dem 12. und 13. September 2009 ist die feierliche Eröffnung der neuen Werkhallen geplant. Wir nehmen Sie heute schon mit hinein.
„Licht!“ Das ist der erste Gedanke, der mir in den Sinn schießt, als wir mit dem luftgekühlten Porsche, Baujahr 1958, vernehmlich brabbelnd in den ehemaligen Flugzeughangar rollen. Tatsächlich: Statt des schummerigen Schimmers einer verlassenen Bauruine, strahlt mittlerweile die Sommersonne durch die haushohe Glasfassade des bis auf die Grundmauern sanierten Objektes. Scheint dort hindurch, wo ehemals die vom Rost angefressenen metallenen Hangartore jedes Tageslicht verlässlich abschotteten.
„Die mächtigen Fenster stellten eine der größten Herausforderungen dar“, resümiert Halder gut gelaunt. „Feuerfestigkeit, UV-Schutz, Tönung, Denkmaltauglichkeit – all das musste hier strengsten Auflagen genügen.“ Mehrere tausend Quadratmeter Glas sind nach einem Jahr Bauzeit im Gebäude eingebracht. Die einst abweisend wirkende Fassade des Hangars des ehemaligen Landesflughafens ist durchlässig, leuchtet und spiegelt jetzt in kühlem technischen Blau. Die ideale Korrespondenz zu den geraden hell verputzten Flächen des Objektes aus der Bauhaus-Epoche. Vergleichen Sie selbst – der Unterschied ist frappant.
Halder lenkt den 356 quer durch eine der zukünftigen Werkstätten. Hier wird in Kürze der Stuttgarter Britenspezialist Merz & Pabst unter anderem mit den Marken Artega, Lotus und Morgan sein Quartier aufschlagen. Die Hebebühnen sind noch nicht montiert, doch die Kabelbäume liegen bereit und die Fundamente sind fertig zur Aufname. Wir fahren durch die zukünftigen Werkstatträume und Showrooms über massives Raucheichen-Parkett hinein in die Weite des Raumes. Hier finden sich auch die für Meilenwerke typischen gläsernen Parkboxen für automobile Klassiker wieder. „Neuerdings auf mehreren Ebenen“, erklärt Martin Halder, „insgesamt 56 Stück.“ Im ersten Stock des Hangars ist in rund 4,5 Metern Höhe eine weitläufige und befahrbare Galerie entstanden. „Neben Büros und Verkaufsräumen werden wir hier auch eine Event-Küche inszenieren“, gibt Halder Auskunft.
Doch das sind nur einige Bestandteile der bewährten Meilenwerk-Konzeption. Auch das frische Werk der Region Stuttgart wird allen, für die Oldtimer und Liebhaberfahrzeuge mehr sind als nur praktische Fortbewegungsmittel, ein Forum für Fahrkultur bieten. Kenner wissen: Meilenwerke führen Spezialisten, Technikbegeisterte, Ästheten und Nostalgiker unter einem Dach zusammen. Auch im Meilenwerk Region Stuttgart können dann Oldtimer und Exoten bei professionellen Anbietern ge- und verkauft, restauriert und gewartet werden. Darüber hinaus bieten Dienstleister und Einzelhändler alles, was für das Hobby benötigt wird oder es bereichert. Die Gastronomie-, Event- und Clubbereiche sind Treffpunkte für „Benzingespräche“ zwischen Mietern, Kunden und Besuchern.
„Das hochwertige Leistungsangebot, das stilvolle Ambiente des denkmalgeschützten ehemaligen Flughafens und der facettenreiche Mietermix werden auch dieses Meilenwerk zur ersten Adresse für Oldtimer und Exoten nicht nur in Baden-Württemberg machen“, ist sich Martin Halder sicher. Neben Merz & Pabst und dem renommierten Classic Driver Händler Autohaus Gohm werden auch Adressen wie Limora und Dakota zu den Mietern zählen. Neu ist im dritten Meilenwerk in Böblingen der Hotelbetrieb, der am Ende der 300 Meter langen und durchgängig befahrbaren Gebäudeachse domiziliert. Zudem wird eine eigene Meilenwerk-Brauerei, die Wichtel Hausbrauerei, in Böblingen zum Ausschank bitten.
Kein Zweifel, das Konzept für „Opus 3“ hat Hand und Fuß. Und gliedert sich schlüssig in eine überregionale Infrastrukturmaßnahme ein. Martin Halder dazu: „Unsere Baumaßnahmen sind eingebettet in eine Gesamtplanung des 1915 begonnenen, 1925 als Landesflughafen ausgebauten und seither ständig erweiterten 80 Hektar großen Areals.“ Mit bester Infrastruktur und Verkehrsanbindung entstehen hier Büros, Wohnungen, Dienstleistungen und Gewerbe aus unterschiedlichen Branchen auf einer Bruttogeschossfläche von 800.000 Quadratmetern mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 1,5 Milliarden Euro. Das soll insgesamt rund 10.000 Arbeitsplätze auf dem neu konzipierten Flugfeld ansiedeln.
Über schmale Holzbohlen rollen wir mit dem 356er Porsche an der zukünftigen Bar vorbei in die ehemalige Abfertigungshalle. Millimeterarbeit. Halder übernimmt die Einweisung. Vorbei an Fliesenpaletten und Estrich-Kübeln. Im Meilenwerk wird noch kräftig geschraubt, eingerichtet, poliert verputzt, verfugt und gestrichen. Doch der „Werksleiter“ ist zuversichtlich: „Keine Bange, wir liegen im Zeitplan und werden den September-Termin halten!“ Die Vorfreude auf die Eröffnung wecken schon jetzt viele kleine Details, wie die zehn automobilen Themenzimmer im Hotel, welches mit vier Sternen klassifiziert werden soll. Wer mag, kann hier in einer „Werkstatt“, in einer „Tankstelle“ oder auch in einer „Waschanlage“ nächtigen. Höhepunkt der Meilenwerk-Hotellerie ist die Turmsuite im ehemaligen Tower des Flughafens, die über eine eigene Dachterasse mit Blick über das gesamte Areal verfügen wird. Wunderbare Elemente wie alte Schriftzüge, analoge Großuhren und historische Brandmelder unterstreichen den Anspruch des architektonischen Unikats des dritten Fahrkultur-Forums.
Am Ende unserer Tour durch die neuen Werkshallen lässt Martin Halder sich eine persönliche Einladung nicht nehmen: „Ob Oldtimerbesitzer, Clubmitglied, Enthusiast oder interessierter Bürger der Region – alle sind herzlich zur Eröffnung des Meilenwerk am Wochenende vom 12. und 13. September 2009 eingeladen.“ In der Zeit von 10.00 bis 20.00 Uhr kann dabei nicht nur das Meilenwerk Region Stuttgart mit seinen Mietern kostenlos besichtigt werden, sondern die Besucher erwarten zusätzlich viele Attraktionen für die gesamte Familie. „Auch für die Retro-Sternfahrt Baden-Württemberg 2009 ist das Meilenwerk eine Anlaufstelle mit Stempelprüfung. Alle Oldtimerbesitzer, die mit eigenem Oldtimer kommen, erhalten ein Glas Sekt oder einen Orangensaft, um auf das neue Meilenwerk anzustoßen.“ Showfahrten mit seltenen Oldtimern aus privaten Sammlungen und Museen mit Fahrerlegenden am Steuer finden vor dem Meilenwerk statt. Selbstverständlich sollen auch die Kids bestens unterhalten werden. Für das leibliche Wohl ist sowohl mit den Meilenwerk Restaurants als auch vielen zusätzlichen Catering-Ständen gesorgt. Spätestens dann dürfte gelten: Forum für Fahrkultur, Opus 3: automobile Faszination – erhältlich frei ab Werk.
Meilenwerk Region Stuttgart
Wolfgang-Brumme-Allee
71034 Böblingen
www.meilenwerk.de
Classic Driver dankt Zeitreise-Rallye für die „Werksfahrt“ im meissenblauen Porsche 356 A Coupé. Der 60 PS starke Boxer in wunderbar originalem Zustand kann im Rahmen von Fahr- und Rallye-Events bei der Global Player Marketing GmbH gechartert werden. Mehr Informationen über die legendäre 356er Baureihe finden Sie in unserem Klassiker-Archiv.
Text & Fotos: Mathias Paulokat
ClassicInside - Der Classic Driver Newsletter
Jetzt kostenlos abonnieren!