Magny Cours war am 24. und 25. April 2004 der erste Schauplatz für den neu gegründeten European Formula 2 Club, der Rennen für die F2 1600 ccm und 2000 ccm und Formel Atlantic aus den Jahren 1967 bis 1978 organisiert. Im Qualifikationstraining stellte Philip Harper (F), seinen RALT RT 1 bei den 2,0-Liter Fahrzeugen auf die Poleposition. Im Training des starken 1600er Feldes erzielte Peter Studer (CH) in einem Lotus 59 Bestzeit. Und in der Klasse Atlantic stellte Lawrence Sufryn (F/GB) die beste Trainingszeit auf.
1. Rennlauf
Tony Thompson (GB) konnte leider nicht zum Rennen starten, somit blieb es Jacques Colibet (F) in seinem Martini MK 19 vorbehalten, Jagd auf den Erstplatzierten Philip Harper zu machen. Bei den 1600ern legte Chris Alford einen Blitzstart hin, passierte den vom ersten Platz gestarteten Studer und heftete sich den 2,0-Liter-Rennwagen an die Fersen.
Harper und Colibet lieferten sich ein heisses Rennen, sechs Mal gab es einen Führungswechsel und schliesslich siegte Jacques Colibet mit 0,23 Sekunden Vorsprung. Dritter in der 2,0-Liter Klasse wurde nach einem Dreher Jean-Marie Brisard (F) mit seinem March 762. Sieger der 1600 Klasse wurde Chris Alford, gefolgt von Studer und Nef, welche sich über das ganze Rennen einen spannenden Zweikampf lieferten, bis sich schliesslich Nef in der Adelaide drehte. Lawrence Sufryn, auf einem Palliser WDB, gewann in der ebenfalls hart umkämpften Formel Atlantic vor Sepp Mayer (D).
Aufgeben mussten leider Sebastian Brisard mit leerer Batterie und Christian Million (F), in einem Ralt-BMW mit zu hoher Wassertemperatur. Franz Guggemos (D) auf einem GRD 273, konnte glücklicherweise trotz gebrochenem Heckflügel sein Rennen beenden.
2. Rennlauf
Philip Harper, Jacques Colibet und Sebastain Brisard waren beim Start etwas schneller als der Starter, so dass alle zu einer „Stop and Go“ Strafe verurteilt wurden. Sebastian fühlte sich ungerecht behandelt und legte in Boxengasse einen „Dragstart“ hin, sehr zum Missfallen des Rennleiters. Dieser „Gefühlsausbruch“ blieb aber ohne weitere Folgen. Als Harper und Colibet durch die Boxengasse fahren mussten, übernahm Jean-Marie Brisard dann doch die Führung und siegte mit 2 Sekunden Vorsprung vor Harper, welcher seine Polezeit im Rennen um über 2 Sekunden verbesserte. Schlussendlich gab es einen dreifachen französischen Erfolg. Zum zweiten Rennen konnte Ralph Ledamun (F/GB) ebenfalls starten, nachdem er an seinem March 742 den Trockensumpftank reparieren konnte. Franz Guggemos belegte im Scratch Platz 8. Sébastian Brisard musste mit einer defekten Benzinpumpe aufgeben, wie auch Christian Million, dem ein Elektrikschaden zum Verhängnis wurde.
Chris Alford siegte bei den 1600ern überlegen mit über 30 Sekunden Vorsprung vor Studer und Nef. Alford belegte im Scratchklassement den beachtlichen 4. Rang. In der Klasse Atlantic wurde Sepp Mayer während der vierten Runde in der Adelaide von Sufryn ausgebremst und verlor infolge eines defekten Vergaser 14 Sekunden bis ins Ziel.
Nach den ersten zwei Rennen führen bei den F2-1600 ccm Chris Alford mit 44 Punkten, bei den F2-2000 ccm Philip Harper mit 36 Punkten und bei den Atlantic Lawrence Sufryn mit 45 Punkten. Pro Lauf werden für den Sieger 20 Punkte, für die Pole einen Punkt, für die schnellste Runde ebenfalls einen Zähler vergeben und einen weiteren Punkt für jeden Rennstart.
Diese neue European Formula 2 Clubmeisterschaft wurde in sehr kurzer Zeit vom Präsidenten Oskar Christen und seinem Team auf die Beine gestellt. Das neue Clubzelt wurde von Fahrern, Familienmitgliedern, Mechanikern und Freunden rege benutzt. Bei Champagner, Kaffee, Snacks und Kuchen tauschten die Teilnehmer Erfahrungen aus und diskutierten über die Geschichten der einzelnen Fahrzeuge und den Rennverlauf. Es herrschte eine absolut internationale Atmosphäre, sehr entspannt und freundschaftlich – die Teilnehmer kamen aus England, Deutschland, Frankreich und der Schweiz angereist. In der Zukunft sollen noch weitere Nationen hinzukommen.
Das nächste Rennen des European F2 Club findet am 22. und 23. Mai 2004 auf dem Salzburgring satt. Anmeldeformulare sowie weitere Informationen zu dieser Rennserie erhalten Sie unter www.europeanf2.com.
Text & Fotos: European F2 Club