Auch bei Porsche existierte Mitte der 50er Jahre ein Modell namens „Continental“. Der kleine 356 sollte als Coupé und Cabrio mit dem eindrucksvollen Namenzusatz den großen, nordamerikanischen Kontinent erobern. Doch die Mission scheiterte...
Im Jahr 1955, kurz vor dem Launch des 356 A, als noch die letzten Ur-356er (heute als Pre-A bekannt) gebaut wurden, kam dem US-Porsche-Importeur Max Hoffman eine Marketing-Idee. Er schlug Porsche vor, den 356 mit dem Namenszusatz „Continental“ zu versehen. Hoffman glaubte daran, dass es genau dieser prestigereichen Bezeichnung für komfortable und leistungsstarke Überlandfahrzeuge benötigte, um den Abverkauf des Zuffenhausener Sportwagens auf dem US-Markt richtig ins Rollen zu bringen. Der US-Porsche-Händler hatte zu der Zeit bereits Erfahrung im Handel mit dem deutschen Sportwagen gesammelt – und bis dato ausschließlich die Topvariante 1500 verkauft.
Gesagt, getan. Die letzten 356 wurden üppig ausgestattet und mit der Sonderbeschriftung in bewährter Porsche-Typografie am Kotflügel gekennzeichnet. Der Porsche 356 Continental war somit praktisch eines der ersten Sondermodelle des Sportwagenherstellers. Doch die Continental-Modellreihe sollte nur ein Jahr währen. Ford hatte sich die Namensrechte gesichert und forderte Unterlassung.
Vom 356 Pre-A-Cabriolet wurden insgesamt weniger als 280 Exemplare gefertigt und davon nur ganz wenige „Continental“-Modelle. Das hier gezeigte Exemplar mit Matching Numbers ist entsprechend eine echte Rarität. Die ungewöhnliche Farbkombination Terra Cotta/Yellow Earth ist nicht etwa nachträgliches „US-Customizing“, sondern die ursprünglich georderte Kombination des Erstbesitzers Robert Jackson.
Glücklicherweise blieb die Farbausstattung auch nach der Komplettrestaurierung auf Concours-Standard erhalten. Das Einzige, was einen jetzt noch daran hindern könnte, in diesen Continental einzusteigen und bis ans Ende der Welt zu fahren, ist der Preis: 379.000 US-Dollar.
Weiterführende Links Diesen Porsche 356 Continental finden Sie im Angebot des US-Händlers DriverSource, klicken Sie hier. |
Text: Jan Richter
Fotos: DriverSource