„Let's Polo!“ Diese Ansage gilt längst nicht mehr nur für berittene Herren. Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein lud vergangenes Wochenende gemeinsam mit Rolls-Royce zum dritten internationalen „Girls Only Polo Cup“ auf Schloss Wallerstein in Bayern ein. Schon nach den ersten Chukka wurde klar: Polo – das ist auch bei den Damen zu Pferde eine Lebenseinstellung.
Auf ihrer höfischen Gemarkung mit eigenem Polo-Feld veranstaltete Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein diesen Sommer zum dritten Mal ein international besetztes Damen-Poloturnier. Die „Flying Ladies“ auf ihren Polo-Pferden demonstrierten dabei nicht nur „bella figura“, sondern über zwei Turniertage ambitioniert sportliches Spiel. Rolls-Royce sorgte nicht nur für mobilen Support und Titelpatenschaft, sondern entsandte mit dem Rolls-Royce Procar Automobile Team die eigenen Amazonen im Schwarz-Weißen Mannschafts-Dress ins Turnier – die es bis ins Finale schafften. In Anbetracht des diesjährigen 100. Jubiläums der „Spirit of Ecstasy“ eine treffende Kombination.
Trotz der teilweise schwierigen Witterungsbedingungen am Samstag, konnte das Turnier in voller Länge an allen drei Spieltagen aufgrund des perfekt präparierten Platzes ausgetragen werden. Der dritte internationale Rolls-Royce Girls Only Polo Cup endete mit einem Finalsieg des Teams Gize/ Tamara Comolli mit den englischen Spielmacherinnen Sophie Heaten-Ellis Cook (+1) und Sarah Wisemann (+1) sowie Beate Pfister Leihbold (-2) und Jeanette Prinzessin zu Fürstenberg (-2).
In einem packenden Finale mit sehr hohem Spieltempo setzte sich das Team mit 6:1 gegen das Rolls-Royce-Team, geführt von der Argentinierin Mummy Bellande (+2) mit Marie-Jeanette Ferch (0), Uli Gabrin (0) und Anna Prinzessin zu Oettingen-Wallerstein (-1), durch und konnte einen bemerkenswerten Pokal mit der „Spirit of Ecstasy“ in Übergröße in Empfang nehmen. Wohl nie zuvor in der Geschichte des Automobils blickte die berühmte Kühlerfigur auf ein vergleichbares Siegerteam.
Die beiden Engländerinnen Sophie Heaten-Ellis Cook (+1) und Sarah Wisemann (+1) demonstrierten vor 2.000 begeisterten Zuschauern eindrucksvoll ihr Können. „Es war ein hartes aber faires Spiel und diesmal waren uns die Engländerinnen mit ihrem ausgezeichneten Teamplay leider einfach überlegen“, resümierte die Erbprinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein. Platz 3 - mit dem Spielstand von 4:2 - belegte Team Falke, geführt von der erst 19-jährigen argentinischen Ausnahmespielerin Kata Bunge (+1), die von Georgina Brittain (0), Carolin Link (0) und Yoanna Otto (-2) unterstützt wurde und das Team Ruinart, mit den Spielerinnen Ina Lalor (+ 2), Johanna Droste (-2), Eva Campos (0) und Viktoria Wolfrum (-1) auf den 4ten Platz verwies. Team Parmigiani - mit der besten argentinischen Spielerin Paola Martinez (+3) unterstützt von Nicky Sen (-1), Bibi Brenninkmeyer (-1) und Patricia Rohde-Deutsch (-1) – konnte sich den 5ten Platz mit 10: 2,5 Toren vor Team Acqua di Parma, unter thailändischer Spielführung von Robin Lourvanij (0), Marina Galarza (+1), Panita Vongkusolkit (-2) und Ploy Bhinsaeng (-1), sichern.
Für Prinzessin Anna von Oettingen-Wallerstein ist Polo eine Lebenseinstellung: „Polo packt einen. Es ist ein körperlicher, ein harter Sport. Es ist Koordination, Kraft, Wettkampf und Pferde-Faszination. Draußen auf dem Feld ist das kein Spaß, sondern pures Adrenalin.“ Dabei lebt die Prinzessin echten Horsemanship. Abends noch im Stall und in den Boxen unterwegs zu sein, zählt für sie genauso dazu, wie die tägliche Arbeit mit ihren Pferden. In Deutschland gibt es rund 365 gehandicapte Polo-Spieler, darunter immerhin ein Drittel Frauen. Polo-Hochburg ist nicht etwa Hamburg oder München, sondern Berlin. Niklas Wagner, Director und Finance IT bei Rolls-Royce Motor erlebte sein erstes Polospiel und zeigte sich begeistert: „Die Flying Ladies bieten pure Spannung, zeigen dabei Kraft und Eleganz. Das passt exzellent zu Rolls-Royce.“
Nicht weniger betörend: das Abendprogramm auf Schloss Wallerstein und Schloss Baldern. In einmaliger Kulisse von Orangerie und Ballsaal erlebten die Polo-Ladies zunächst ohne, dann mit Begleitung fürstliches Leben im besten Wortsinne. Für eine Darbietung der ganz anderen Art sorgte Andrea Kutsch – bekannt als „Pferdeflüsterin“ - am Samstagmorgen in der Hofreitschule von Schloss Wallerstein, die mit großer Begeisterung von Spielerinnen und Pferdepflegern aufgenommen wurde. „Ich habe mich sehr gefreut, dass uns dieses Jahr noch mehr Polo begeisterte Zuschauer aus der Region angefeuert haben und uns unterstützen, ein Weltklasse Damenpoloturnier in unserer Region weiter zu etablieren“, so Anna Oettingen-Wallerstein. „Auch bei den aus aller Welt angereisten Spielerinnen möchte ich mich für ihre Teilnahme und besonders bei unseren Sponsoren für das großzügiges Engagement bedanken, denn ohne sie wäre das Turnier nicht möglich gewesen“, so Erbprinz Carl-Eugen.
Im Rahmen des festlichen Dinners wurde der „Parmigiani Woman of Exception Award“ in Deutschland an die Polospielerin Marie-Jeanette Ferch für ihre beeindruckende Karriere als Vielseitigkeitsreiterin verliehen. Der Preis des „Most valuable Players“, gestiftet von der 93-jährigen Fürstinmutter Delia, ging an Prinzessin Jeanette zu Fürstenberg. Zum „Best Playing Pony“ - wurde das Pferd Pluma von Uli Gabrin – geritten im Finale von Mumy Bellande – gewählt, das sich über eine neue Decke - gesponsert von Falke - freuen durfte
Großzügig: Der nicht zum Einsatz gekommene Parmigiani Heißluftballon wurde kurzerhand durch eine Spende des Unternehmens in Höhe von 2.000 Euro – an den ortsansässigen Kindergarten in Wallerstein – ersetzt. Dieser Betrag konnte noch um 430 Euro durch Wetteinahmen der Rolls-Royce / Procar Automobile Gäste aufgestockt werden, die auf ihr favorisiertes Team einen Wetteinsatz platziert hatten. Den Abschluss des Turniers bildeten am Sonntag die Jagdreiter vom Schleppjagdverein Bayern mit ihrer Meute „vom Wittelsbacher Land“. Eine elegant Darbietung an einem eleganten Wochenende: Bravo, Polo!
Text: Mathias Paulokat
Fotos: Gudrun Muschalla