Die Vorzeichen ließen es bereits vermuten, nun ist es amtlich: Der New Stratos bleibt ein Unikat. Laut Initiator Michael Stoschek gab es aus Maranello Widerstände gegen eine Kleinserie auf Ferrari-Basis.
Zuletzt trafen wir Michael Stoschek und Sohn Maximilian auf der IAA 2011 in Frankfurt. Schon damals berichteten die Stoscheks, dass der Segen seitens Ferrari noch ausstünde und vermutlich auch ausbleiben würde, baute der Sportwagen-Prototyp in Anlehnung an den legendären Lancia Stratos doch auf dem verkürzten Chassis des Ferrari 360 bzw. 430 auf. Kein geringeres Designstudio als Pininfarina war für die Konstruktion des New Stratos verantwortlich. Neben der Neuinterpretation des markanten Stratos-Designs legte Stoschek von Anfang an größten Wert auf die Fahrleistungen und -dynamik des Zweisitzers. Der New Stratos sollte mindestens die Rundenzeiten eines Porsche GT2 oder Ferrari 458 Italia erreichen. Vielleicht war es eben dieser Ehrgeiz, der den Ferrari-Vorstand Amedeo Felisa letztlich zu seiner Entscheidung bewegte, die Entwicklung einer Kleinserie durch Pininfarina zu blockieren. Denn in Maranello wollte man sich vermutlich keine ernsthafte Konkurrenz mit hauseigener alter Technik schaffen.
Der Versuch, ein von Ferrari unabhängiges Unternehmen mit dem Bau des New Stratos zu beauftragen, scheiterte ebenfalls. Denn während die Chassis- und Karosseriedaten in CAD vorliegen, gibt es zahlreiche Details in Zusammenbau und Finish, die dem Know-how Pininfarinas obliegen. Stoschek wollte es nicht riskieren, dass Qualitätsstandards nicht gehalten werden können.
Der gefeierte New Stratos bleibt daher leider nur ein Einzelstück. Einziger Lichtblick: Die Manufaktur arbeitet derzeit an einem weiteren Prototypen, einer Stradale-Version des New Stratos, der die vielen Gemeinsamkeiten des alten und neuen Stratos noch besser erkennbar machen soll. Wir sind gespannt!
Text: Jan Richter
Fotos: New Stratos