Die Qual der Wahl
„Zugegeben, ich bin kein leidenschaftlicher Motorradfan, aber diese Sammlung hat mich tief beeindruckt”, verriet uns unser Hausfotograf Rémi Dargegen, nachdem er den Schatz vor wenigen Tagen für RM Sotheby's fotografiert hatte. „Allein die Vielfalt ist atemberaubend, das Spektrum reicht von einem Vorkriegs-Indian Board Track Racer bis zu einem modernen Egli-Vincent Café Racer.” Zu den insgesamt zwanzig Motorräderns zählen unter anderem zwei Nortons, vier MV Agustas und fünf seltene und atemberaubende Brough Superiors. Die Versteigerung im Park der Villa Erba findet im Rahmen des Concorso d'Eleganza Villa d'Este am Comer See statt. Der Hochkaräter dürfte fraglos die Brough Superior SS100 sein, die liebevoll „Moby Dick” getauft und deren 1.140-Kubikmotor von George Brough selbst sowie von JAP zum Leben erweckt wurde. Geschätzt wird dieses Juwel auf 500.000 bis 700.000 Euro.
Bieter im Glück
Zu den anderen Highlights dieser einmaligen Kollektion zählt die Gilera 500 „4 Cilindri”, die einst von Derek Minter, John Hartle und Phil Read gefahren wurde und nun von RM Sotheby's auf 380.000 bis 450.000 Euro geschätzt wird. Ausnahmemaschinen sind auch jene Norton Manx 30M, die 1964 den Großen Preis von Finnland gewann, die 50.000 bis 70.000 Euro bringen dürfte, und eine Zündapp K800 mit Matching Numbers von 1937, die auf 20.000 bis 35.000 Euro geschätzt wird. „In die Zündapp habe ich mich richtig verliebt”, schwärmt Rémi, „weil sie Stil mit einem robusten Rahmen und feinsten Art Deco-Details verbindet.” Unter dem verheißungsvollen Titel Moto-Icons: From Café Racer to the Superbike dürfte die Villa Erba-Auktion zu beherzten Bieterrunden verlocken – nicht zuletzt auch, weil der Concorso d'Eleganza in diesem Jahr wieder mit einem eigenen Motorrad-Concours aufwartet.
Fotos: Rémi Dargegen courtesy of RM Sotheby’s © 2017