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Warby Parker Colonel Monocle: Eye, Sir!

Räuberbarone, Postkolonialisten und Freizeit-Tyrannen aufgepasst – das Monokel ist wieder da. Die amerikanische Brillenmarke Warby Parker interpretiert das einstige Offiziers-Accessoire als postmodernen Schildpatt-Kringel für Extrovertierte.

 

Fritz Lang trug eins, Erich von Stroheim ebenso, und auch Ludendorff, von Fritsch, von Reichenau sowie ein Großteil der deutschen Offizierselite klemmte sich mit Vorliebe das Einglas ins Auge. Vom späten 19. Jahrhundert bis zum Ende des 2. Weltkriegs galt das Monokel vor allem in Deutschland und Großbritannien als Statussymbol der höheren Gesellschaftsschichten und militärischen Befehlshaber. In der popkulturellen Aufarbeitung wurde die „halbe Brille“ später zum Markenzeichen anachronistischer Bösewichter stilisiert, mit prominenten Vorzeige-Scheusalen wie Dracula, dem bösen Pinguin bei Batman und Graf Zahl in der Sesamstraße.

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Trotz seines schlechten Renomées und der Gesundheitsgefährdung durch chronische Gesichtsverzerrung könnte das Monocle nun eine Renaissance erleben. Die amerikanische Brillenmarke Warby Parker, die ihren Namen aus einer Kerouac-Erzählung entleiht, hat neben trendigen Retro-Gestellen seit kurzem auch das Colonel Monocle im Programm – ein schlichter Kreis im Farbton „Whiskey Tortoise“, den man inklusive Brillenglas mit individueller Stärke für günstige 50 US-Dollar im Online-Shop bestellen kann. Ob sich das Einglas tatsächlich wieder durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Zumindest in den Retro-Hotspots von New York, Paris und Tokyo dürften die Nachwuchs-Tyrannen nicht lange auf sich warten lassen.

Fotos: Warby Parker

Weitere Informationen unter www.warbyparker.com.