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Le Mans Classic 2006: Rückblick



Die Le Mans Classic warb in diesem Jahr mit einem Strom aus Superlativen, der kein Ende nehmen wollte. Das Fazit: Sie waren alle da! Keiner ließ sich diese dritte Ausgabe des Langstreckenklassikers für Klassiker entgehen. Ob ehrgeiziger Pilot hinter dem Volant eines historischen Rennwagens oder enthusiastischer Zuschauer, keinem entging die einzigartige Atmosphäre dieser Veranstaltung.

Sie werden sich wahrscheinlich noch an das Reglement erinnern können: sechs verschiedene Startfelder, „Grids“ genannt, mit Rennwagen der Baujahre 1923 bis 1979. Jedes einzelne Fahrzeug absolviert planmäßig 3mal 45 Minuten auf der Rennstrecke. Kombiniert mit den kurzen Pausen zwischen den Rennläufen, den Ausfällen auf der Strecke und den dazugehörigen Räumungsmaßnahmen sowie nicht zuletzt den Demonstrationsfahrten der Hersteller auf dem Rundkurs ergibt das Programm 24 Stunden Action. Lebhafte Szenen spielten sich vor allem in jenen Grids ab, die 2006 erstmals bis zu 72 Fahrzeuge umfassten.

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Im ersten Starterfeld fand ein königliches Duell zwischen den Vorkriegsfahrzeugen der Marken Talbot und Aston Martin statt. Jeweils drei Fahrzeuge waren unter den Top Ten dieser Wertung. Darunter Richard Pilkington im Talbot T26 SS. Astons befanden sich auch im zweiten Grid: Schnellster war der DB3S von McGlone auf Platz sechs. Keiner konnte jedoch den Ferrari 750 Monza von Craig Davis & Rick Hall bezwingen. Er gewann vor den C-Types der Teams David Wenman/ Julian Bronson und Nigel Webb.

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Drei Lotus 15s und zwei 11s dominierten das Rennen der dritten Startaufstellung. Zwar gewann der Fahrer Philip Walker in dieser Kategorie, tatsächlich im Rampenlicht standen jedoch Vincent Gaye, der sich mit seinem Ferrari 250 SWB beherzt in jede Kurve warf, und Tony Dron, der seine bekannte Show im 246er Dino darbot. Der GT40 war die beliebteste Partie der Piloten des vierten Grids. Als Schnellster im farbenfrohen Ford-Gemenge rollte Ray Bellm ins Ziel – bei allen drei Rennen mit einem 2-Runden-Vorsprung.

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Mit noch frischen Führungserfahrungen vom „echten“ 24h-Rennen legte Nick Minassian gemeinsam mit Mike Jankowski, dem Chef von Creation Racing, im Liger JS3 ein rasantes Tempo vor. In Grid 5 gestartet, ließen sie Le Mans-Ungeheuer wie den Porsche 917, den Lola T70 und eine Horde von Chevrons hinter sich.



Das letzte Starterfeld tiefatmender 1972er bis ‘79er-Rennflundern umfasste eine große Anzahl an Porsche, darunter der 935 von Guittard und Ayari, die vor dem Alpine A 443 von Jean Ragnotti durchs Ziel fuhren.

Kritik gab es an diesem Wochenende nur in einem Punkt: Es war unmöglich, überall dabei zu sein. Wenn ein Rennen beendet war und man die Tribüne verließ, um etwas zu trinken oder durch das sehenswerte „Paddock-Dorf“ zu schlendern, grollte bereits die nächste Flutwelle über die Rennstrecke – mit noch exotischeren Rennwagen.

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Man könnte diese Veranstaltung allein anhand der vielen großen Namen und den begehrtesten Automobilen hochloben. Was sich jedoch zusätzlich zwischen diesen Hotspots abgespielt hat – wie etwa die vielen Enthusiasten, die teilweise mit sehr seltenen Fahrzeugen rund um den Parcours parkten – war schlichtweg beeindruckend. Sicherlich ist die Le Mans Classic mittlerweile die Topveranstaltung im historischen Motorsportkalender.



Bewegte Bilder sagen mehr als tausend Worte! Deswegen haben wir Ihnen eine Auswahl der spannendsten Szenen der Le Mans Classic 2006 als Video-Streams zusammengestellt – Klicken Sie hier.

Christie's Auktion bei der Le Mans Classic

Am Samstagmorgen fand in Le Mans die Christie's Auktion statt. Das beste Ergebnis dieser Versteigerung erzielte der 1950er Talbot-Lago T26C mit einem Verkaufspreis von 1.100.250 Euro. Das Fahrzeug ging an einen privaten Käufer aus Südamerika. Der ebenfalls seltene Toyota 2000GT, Baujahr 1967, ging für 176.250 Euro unter den Hammer und das Citroën DS Cabriolet aus dem gleichen Jahr wurde für 141.000 Euro verkauft.

Die nächste wichtige Christie's Auktion findet am 17. August in Monterey statt.


Text: Classic Driver
Fotos: Alexander Kuhlmann


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