Die Gallerien
223 Galerien aus aller Welt haben sich für dieses Jahr angekündigt – sie alle spekulieren darauf, gleich bei der Vernissage am Dienstag ihre Millionen-Deals zu machen. Hier kann man Skulpturen, Installationen, Drucke, Fotografien, Zeichnungen, Videos und digitale Werke fast aller wichtigen Künstler der modernen und zeitgenössischen Gegenwartskunst entdecken – die großen Rekordpreise, die alljährlich als Schlagzeilen von der Art Basel um die Welt gehen, werden von den großen Galerie-Flaggschiffe aus London, New York, Berlin, Rio und Tokio allerdings weiterhin für Gemälde erzielt. Im letzten Jahr war auf der Art Basel übrigens Kunst für rund vier Milliarden US-Dollar zu sehen. Unser Tipp: Die von der UBS entwickelte App "Planet Art" hilft, angesichts tausender Künstler und hunderter Galerien nicht den Überblick zu verlieren.
Die Sektoren
Während bei den „Galleries“ meist etablierte Kunst gehandelt wird, gibt es auf den Satellitenschauen der Art Basel noch echte Überraschungen. Im Rahmen des Sektors „Feature“ gibt es sorgsam kuratierte Projekte von 30 internationalen Galerien zu sehen, während „Statements“ jungen Künstlern eine Bühne gibt – zwei von ihnen werden zudem mit dem Baloise Art Prize ausgezeichnet. Im „Edition“-Sektor gibt es Drucke und Editionen zu sehen, während das bei den Besuchern beliebte „Unlimited“-Format all jenen Kunstwerken einen Ort gibt, die wegen ihrer Größe den Rahmen der Gallerien sprengen würden. In diesem Jahr finden sich Ai Weiwei, Kenneth Anger, Olafur Eliasson und Bruce Nauman unter den ausstellenden Künstlern. Beim „Parcours“ wird schließlich die Stadt Basel selbst zur Open-Air-Galerie erklärt und die Kunstmesse „Volta“ befriedigt all jene Sammler, die sich auf der Art Basel selbst kaum ein Kunstwerk leisten könnten.
Design Miami / Basel
Schon zum zehnten Mal präsentieren sich Collectible- und Möbelgallerien aus aller Welt bei der Design Miami / Basel am Rhein. Zum Jubiläum hat der amerikanische Immobilienmagnat und Hotelkönig André Balasz die Ausstellung „Design at Large“ kuratiert, in der raumfüllende Architektur im Zentrum stehen wird. Unter anderem ist eine Fertigbau-Tankstelle von Jean Prouvé aus dem Jahr 1969 zu sehen. Auch bei den 45 Ausstellern geht es in diesem Jahr etwas größer zu: Die New Yorker Galerie Demisch Danant zeigt eine Nachbildung jener Lobby, die Michel Boyer 1972 für das Hotel Boreal 9 in Paris entworfen hatte. Uhrenliebhaber dürften sich derweil am Stand von Le Collection’Heure einfinden – der Vintage-Uhren-Spezialist zeigt Retrospektiven zum Werk von Gerald Genta und der Geschichte der Rolex Daytona sowie prominente Uhren von Andy Warhol, David Brown und Jackie Stewart.
Die Special Events
Zur Art Basel gehören aber natürlich auch die zahllosen, oftmals sehr exklusiven Empfänge, Cocktailparties und Ausstellungen an verschiedenen Off-Locations der Stadt. Rolls-Royce etwa lädt am 16. und 17. Juni in die Kirche Elisabethen, wo erstmal die von der Automarke in Auftrag gegebene Installation „Stones Against Diamonds” des Künstlers Isaac Julien zu sehen sein wird. Auch die Uhrenmarke Audemars Piguet hat erstmals einen Küstler beauftragt, ein Werk zu gestalten. Die Glühwürmchen-Installation „Synchronicity – Fireflies, crickets and machines“ des schweizer Komponisten Robin Meier (oben im Bild) ist vom 17. bis 21. Juni im Basler Volkshaus zu sehen. Und auch BMW hat sich als einer der Hauptsponsoren etwas Besonderes für die Art Basel einfallen lassen: Unter dem Motto "Perspectives in Precision & Poetry" hat das BMW-Designteam zusammen mit dem Schweizer Designer Alfredo Häberli eine Installation entwickelt, die im Basler Restaurant Noonh allerdings nur auf Einladung besichtigt werden kann.
Die Museen
Auch abseits der Messe ist das Dreiländereck um Basel eine wahre Metropolregion der Kunst – das zeigt sich auch im Programm der Museen, die um die Art Basel herum mit zahlreichen Veranstaltungen locken. In der Kunsthalle Basel sind ab dem 17. Juni Arbeiten des amerikanischen Künstlers Vincent Fecteau zu sehen, das Museum für Gegenwartskunst Basel widmet Martin Boyce eine Einzelausstellung und das Museum Tinguely zeigt Werke von Haroon Mirza, während im Schaulager die Emanuel-Hoffmann-Stiftung mit zeitgenössischer Kunst von der klassischen Moderne bis heute vertreten ist. In der Fondation Beyeler im nahe gelegenen Riehen gibt es Ausstellungen zu Marlene Dumas und Paul Gauguin und das Vitra Design Museum erschließt mit „Making Afrika“ die Gestaltungskultur des afrikanischen Kontinents. Und wer nach einigen Messetagen noch immer halbwegs klar im Kopf ist, kann sich im Museum der Kulturen Basel auf den Spuren des Rauschmittels Opium verlieren.
Fotos: Classic Driver / Art Basel / Design Miami / Audemars Piguet / BMW Group / Fondation Beyeler / Vitra Design Museum / Schaulager