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Gran Premio Nuvolari 2006




Mitte September fand im Herzen Italiens die „zweitwichtigste“ historische Automobilveranstaltung des Landes – nach der Mille Miglia – statt. Der Gran Premio Nuvolari wurde bereits Anfang der 50er Jahre zu Ehren des verstorbenen Rennfahrers Tazio Nuvolari ins Leben gerufen, setzte dann für einige Jahrzehnte aus und wurde 1991 erstmalig wieder veranstaltet. Mittlerweile hat sich die durch Audi tatkräftig unterstützte Klassiker-Rallye zu einer der prestigereichsten Veranstaltungen weltweit etabliert.

Nach dem Tode Tazio Nuvolaris am 11. August 1953, der seiner Zeit auch Präsident des Automobil Club Mantova war, nahmen die Mitgleider des Clubs ein bekanntes Straßenrennen zum Anlass, um den verstorbenen Rennfahrer alljährlich zu gedenken. Unter dem neuen Namen Gran Premio Nuvolari fand das Rennen erstmals 1954 statt, bevor es einige Jahre später für lange Zeit in den Dornröschenschlaf fallen sollte. Erst im Jahr 1991 wurde der Straßenklassiker wieder neu aufgelegt – mit großem Erfolg. Von da an wuchs das Teilnehmerfeld kontinuierlich heran, so dass mittlerweile jedes Jahr aus den vielen Bewerbern nur eine Auswahl von rund 300 besonderen Fahrzeugen getroffen wird.



Hauptsponsor der Rallye ist die Audi AG, deren Klassikabteilung Audi Tradition jedes Jahr das Werksmuseum ausräumt, um eine ganze Reihe legendärer Klassiker an den Start zu bringen. Mit dabei ist auch der Auto Union Typ C Rennwagen, mit dem Nuvolari in den Dreißiger Jahren Rennen bestritt. Dem 16-Zylinder-Boliden gebührt jedes Jahr die Startnummer 1, wenngleich er nur auf einem Renntransporter die Route begleitet.

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Das internationale Starterfeld reichte in diesem Jahr vom Bentley 3-Liter aus dem Jahre 1923 bis zum Jaguar E-Type, Baujahr 1973. Dazwischen die zahlreichen Museumsstücke aus Ingolstadt, wie beispielsweise der originalgetreue Stromlinen-Wanderer von 1938 mit Aluminiumkarosserie. Die Mitglieder des Scuderia Tazio Nuvolari Clubs der Sektionen Europa (9 Teams) und Asien/Japan (5 Teams) brachten gleich eine Reihe italienischer Raritäten mit und Lamborghini marschierte zum 40. Firmenjubiläum mit fünf Miura an den Start. Doch bevor der falsche Eindruck entsteht, die italienische Traditionsveranstaltung gewährt nur einheimischen Preziosen eine Mitfahrt, sollten noch Marken wie Aston Martin, Jaguar, Mercedes-Benz und Porsche genannt werden. Sie komplettierten das hochwertige Starterfeld.

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In drei Etappen, die zusammen eine fast kreisförmige Route im Herzen Italiens zeichnen, führte die Gleichmäßigkeitsrallye vom 15. bis 17. September durch die schönsten Gegenden Italiens. Traditionell gestartet wurde in Mantua, von wo aus die erste, 250 Kilometer lange Etappe nach Viareggio, an die Mittelmehrküste führte. Am nächsten Tag stand die längste der drei Prüfungen von Viareggio bis nach Rimini, auf die andere Seite des Stiefels, bevor. Ein 440-Kilometer-Marathon bei wechselhaften Wetterbedingungen. Auf dem letzten Abschnitt, zurück zum Start- und Zielpunkt Mantua, waren nochmals rund 250 Kilometer zu bewältigen, auf denen sich die folgenden drei besten Gesamtplatzierungen ergaben: 1. Team Cane’/Galliani im 1930er Aston Martin International Le Mans, 2. Team Vesco/Guerini auf Fiat 508 CS Coppa Oro, Baujahr 1934, 3. Team Ferrari/Ferrari mit einem Bugatti Typ 37 aus dem Jahre 1927. Alle Ergebnisse finden Sie hier.

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Die Classic Driver Fotografin Nanette Schärf war Zeugin dieser großartigen Veranstaltung und konnte – trotz technischer Probleme – wertvolle Eindrücke dieser Veranstaltung festhalten. KLICKEN SIE IN UNSERE BILDERGALERIE!

Wenn Sie mehr über den Gran Premio Nuvolari erfahren möchten, finden Sie alle wichtigen Informationen unter www.gpnuvolari.it.

Text: Jan Richter
Fotos: Nanette Schärf



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