Ende April bot sich auf dem Hockenheimring eine außergewöhnliche Rennsport-Kulisse: Der erste „International Historic Grand Prix“, auch bekannt als „Jim Clark Revival“, war von einer überragenden Klassenvielfalt geprägt, die vor allem durch die Präsenz der Scuderia Ferrari eine besondere Note erhielt. So teilten sich an diesem Wochenende historische Formel-2-Rennwagen mit italienischen Formel-1-Boliden und den GT-Wagen der Gentlemen-Class die Strecke und hinterließen nicht nur schwarze Reifenspuren, sondern schufen gemeinsam eine eindrucksvolle Atmosphäre.
Für jene, die unseren Vorbericht nicht gelesen haben, sollte eine kurze Erläuterung zum Hintergrund des „Jim Clark Revival“ hilfreich sein: Das „Revival“ findet in Anlehnung an das 1969 bis 1985 durchgeführte „Jim Clark Rennen“ statt. Dieses wurde damals zu Ehren des am 7. April 1968, bei einem Formel 2 Europameisterschaftslauf auf dem Hockenheimring, tödlich verunglückten, zweifachen Formel-1-Weltmeisters Jim Clark ins Leben gerufen.
Neben der Erinnerung an den seinerzeit besten Rennfahrer der Welt steht das Event vor allem im Zeichen des historischen Motorsports. Und was wäre eine solche Veranstaltung ohne den wohl prestigereichsten Rennstall des Motorsports – Ferrari. Deshalb präsentierten sich die Italiener gleich in zweifacher Ausführung: Durch die Ferrari Challenge-Trofeo Pirelli sowie die Ferrari F1 Clienti.
Die Ferrari Challenge-Trofeo, 1993 gegründet und durch die FIA offiziell zugelassene GT-Meisterschaft, steht derzeit unter der Leitung vom Ferrari Formel-1-Teamchef Jean Todt. Dabei treten in dem in zwei Leistungsklassen aufgeteilten Starterfeld ausschließlich Ferrari-Kunden an. Unter ihnen befinden sich viele ehemalige Automobilsportler, die sich unter der Flagge der Gentlement-Driver mit dem Ferrari 360 duellieren. Auf dem Hockenheimring lieferte sich das Feld heiße aber faire Positionskämpfe. Bei der Ferrari F1 Clienti hatte das Publikum Gelegenheit, die im Privatbesitz befindlichen Formel-1-Ferrari von Michael Schumacher und Rubens Barrichelo einmal live zu erleben und die starken Motoren und aufregenden Karosserien hautnah zu bewundern.
Neben dem klassischen und professionellen Motorsport der Ferrari Challenge-Trofeo Pirelli standen weitere historische Rennserien im Mittelpunkt: Fahrzeuge des Orwell SuperSports Cup 2005, der FIA Lurani Trophy, der FIA TGP und der FIA Europameisterschaft für GT- und Tourenwagen. Einen weiteren Höhepunkt bot die erst 2004 neu entstandene Rennserie des European Formula 2 Club.
Die Fortsetzung des „International Historic Grand Prix“ (Jim Clark Revival) ist auf-grund des erfolgreichen Debüts schon jetzt gewiss. Der genaue Termin für 2006 steht zwar noch fest, wird jedoch in den kommenden Monaten unter www.jimclark-revival.com bekannt gegeben.
Text: Jan Richter
Fotos: Nanette Schärf
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