Jan Baedeker, Chefredakteur
Ich brauche keine Millionen, um glücklich zu sein - 889.000 Euro würden mir völlig ausreichen. Ganz oben auf meiner persönlichen Wunschliste steht ein noch zu restaurierendes französisches Landhaus aus dem 17. Jahrhundert, komplett mit eigener Bäckerei und Taubenhaus. Weil man kann aber nicht den ganzen Tag im eigenen alten Gemäuer herumsitzen und den selbstangebauten Rotwein trinken kann, wünsche ich mir auch einen grünen Porsche 911 S zum Erkunden der alten Straßen rund um mein Gut. Ich brauche natürlich auch noch ein stilbewußtes aber alltagstaugliches Arbeitstier. Meine Wahl fällt auf diesen klassischen Range Rover, Baujahr 1982. Da das Netz zwischen Bergerac und Lalinde notorisch unzuverlässig ist, setze ich zum Zeitablesen doch lieber auf diese Rolex Explorer „Steve McQueen” aus meinem Geburtsjahr, als auf das iPhone. Die verbleibenden 111.000 Euro würde ich in die Renovierung meines Wohnzimmers investieren. Wenn mir die französischen Handwerker gewogen bleiben, dürfte mein Anwesen eigentlich bis Weihnachten 2017 bezugsfertig sein.
Joe Breeze, Chef vom Dienst
Als ich zum ersten Mal von unserer Wunschliste hörte, freute ich mich darauf, endlich meinen ganz persönlichen Traumwagen besitzen zu dürfen: einen Ferrari 275 GTB/4 in Amaranto (eine Farbe, die Nicht-Ferraristi als Burgunderrot kennen) mit hellbraunem Leder. Aber mit dieser winzigen Million in der Tasche brauche ich mich in keinem Showroom blicken zu lassen. Also habe ich mich für zwei Kindheitslieblinge entschieden: einen Ford RS200 und einen Jaguar XJ220, dessen gelbe Scheinwerfer an den wenig glücklichen Einsatz in Le Mans erinnern. Um zu beweisen, dass es mir nicht völlig an Verstand und Geschmack mangelt, wünsche ich mir dazu eine Patek Philippe Nautilus der ersten Generation - auf die Gefahr, dass sie in den riesigen Spaltmaßen meines geliebten Fords verloren geht. Als bekennender BMW-Fan würde ich meine kleine Flotte noch um zwei Alpinas erweitern: einen 3,0-CS-basierten B2 aus dem Jahr 1971, komplett mit Rennstreifen, die mir noch mal 10 PS mehr mit auf den Weg geben dürften, und einen E39-basierten B10 als alltagstaugliches V8-Geschoss. Dann würde ich das Bamford Watch Department bitten, mir eine Serie von maßgeschneiderten Rolex-Uhren passend zu meinen Autos zu entwerfen. Was ich übrig habe von meiner Million investiere ich in ein Benelli 250 Racing Bike aus dem Jahr 1968. Die Maschine parke ich als Kunstwerk in meinem Wohnzimmer. Glauben Sie mir, dort ist sie angesichts meiner mangelhaften Fahrkünste am besten aufgehoben.
Alex Easthope, Redakteur
Es ist zwar nicht Südfrankreich, aber mit meinem Wohnraum in Südlondon bin ich völlig zufrieden, also werde ich meine Million (mehr oder weniger) für etwas Exotisches ausgeben: einen Ferrari 365 GTC von 1969 in Verde Pino, natürlich mit Classiche-Zertifizierung. Man kann durchaus an Bord einer Sunseeker-Yacht entlang der Cote d'Azur schippern, aber ich bevorzuge es, die großartige Tour von San Remo nach St. Tropez an Bord meines grünen Gentleman-Express zu erleben. Und was höre ich auf meinem Eight-Track? Die Stones! Was mir noch fehlt, das sind ein alter Louis-Vuitton-Koffer (die Initialen müssen vorher noch von A.B. zu A.E. korrigiert werden) und Brigitte Bardot, wohlgemerkt im Vintage-Ferrari-Alter, bitte, an meiner Seite. Da ich an der Riviera bin, sollte ich auch noch unbedingt eine goldene Uhr am Handgelenk tragen. Ich wünsche mir also diese wunderschöne Heuer-Carrera aus den frühen siebziger Jahren, weil sie nicht nur zum Leder des Ferrari passt, sondern auch zu meiner schicken, von der Sonne gebräunten Haut. Zugegeben, letztere ist wahrscheinlich die größte Träumerei meiner ganzen Wunschliste. Um das Begleichen der Hotelrechnungen werde ich mich dann wohl selbst kümmern müssen...
Charis Whitcombe, freie Redakteurin
Ich habe mich von meiner Stieftochter inspirieren lassen, die – als Achtjährige nach ihren Weihnachtswünschen befragt – antwortete: „Ein Ferrari. Und Portugal”. Meine Kollegen mögen ja eine Spielsumme von einer Million Euro für angemessen halten, sorry, aber für mich ist das doch eine Spur zu wenig. Mit gierigen Äuglein habe ich ein französisches Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert entdeckt, dass am Rand des Parc Naturel Régional des Causses situiert ist und nicht nur über eine Bibliothek mit Kamin verfügt, sondern auch noch Nebengebäude für liebe Besucher bereithält, die einem auf die Nerven gehen könnten. Damit habe ich meine Chance auf einen erstklassigen Porsche 911 Carrera RS 2.7 verspielt, leider gilt das auch für ein angemessenes Cabrio, das perfekt für diese kleinen Trips nach Bordeaux gewesen wäre. Ich verabschiede mich also vom Porsche und entscheide mich stattdessen für ein grandioses Motorrad aus den fünfziger Jahren, wie diese Vincent Black Shadow. Jetzt habe ich doch noch genug übrig für eine Riva, die ich vielleicht in Biarritz ankern lasse. Im Vergleich zu den Topfhandschuhen, die ich im letzten Jahr unterm Baum gefunden habe, ist das jetzt definitiv eine Steigerung.
Alexandra Felts, freie Autorin
Ich hätte wirklich gerne ein Schiff, bitte, und zwar die gut 22 Meter lange Custom-Ketsch, die 1962 von Abeking und Rasmussen gebaut wurde und sich ideal für meine geplante Weltumsegelung eignen würde. Gleichzeitig hätte ich von meinem Teakdeck aus den Logenplatz schlechthin, um beim America's Cup mitzufiebern. Sollte ich mich zwischendurch auf terra firma bewegen müssen, hole ich meinen hinreißend exzentrischen Facel Vega Facel II von 1963 aus der Garage. Immerhin hat ihn auch schon Pablo Picasso zu schätzen gewusst. Und dann wünsche ich mir von dem spendablen Santa Claus diesen eleganten Ferrari 365 GT 2+2, Baujahr 1970, und zwar aus zwei Gründen: Er zählt im Classic Driver Market zu den wenigen Exemplaren der Marke, dessen Preis nicht erst auf Anfrage verraten wird, und das Modell trägt den Spitznamen „Queen Mary” nach dem Ozeanriesen. Ich hätte damit neben meiner Ketsch auch einen Luxusliner für die Strasse. Ich wollte eigentlich schon immer eine IWC Ingenieur aus den frühen sechziger Jahren, weil sie so vornehm zurückhaltend ist. Ich weiß natürlich nicht, ob dieses Modell wirklich seetüchtig ist. Macht aber nichts, denn dann bliebe mir von der Million noch genug übrig, um meine Crew zu bezahlen.
Amy Shore, freie Fotografin
Lieber Santa, ich hatte mir dieses Jahr vorgenommen, ganz brav zu sein, außer vielleicht dieses eine Mal, als ich meinen Mini direkt vor der Skulptur des „Angel of the North” parkte. Es war eigentlich nicht erlaubt, aber du vergibst mir, nicht wahr? Vor diesem Hintergrund ist meine Eine-Million-Euro-Wunschliste recht vernünftig ausgefallen. Da sind beispielsweise diese wirklich atemberaubenden Motorrad-Poster, die ich mir wünsche und die nur 16.000 Euro kosten würden. Um meine Kleinst-Auto-Sammlung zu vergrößern, hätte ich gerne noch diesen Dinky-Fiat 500. Ich habe zwar bislang nur einen alten Mini, aber das wäre schon ein nennenswerter Zuwachs. Mein eigentlicher Traumwagen, der Mercedes-Benz 300 SL Roadster, wäre so leider nicht zu finanzieren, aber ich begnüge mich auch mit diesem feinen Mercedes 190 SL Roadster, Baujahr 1956. Und Sie und Mrs. Claus sollten unbedingt eine Runde damit drehen, ehe Sie ihn bei mir abliefern.