In diesem Jahr hat der bayerische Bootsbauer Bavaria mit der Sport 43 sein Topmodell vorgestellt. Classic Driver war zu einer ersten Ausfahrt auf dem Mittelmeer eingeladen.
Jede Marke steht für ein bestimmtes Image. Ist diese Wahrnehmung einer Marke oder eines Produktes in der Öffentlichkeit negativ besetzt, ist es unheimlich schwer und vor allem teuer, das negative Image in ein positives zu verwandeln. Ein gutes Bespiel aus der Automobilbranche ist Audi: Galten die Modelle der Ingolstädter noch bis in die 90er Jahre als Inbegriff des Biederen, präsentiert sich Audi heute als absolutes Premium-Produkt in coolem Design. Gleiches galt auch für die Segelyachten und Motorboote von Bavaria, doch dieses dunkle Kapitel ist nun vorbei: Unter der neuen „Sport“-Baureihe präsentieren sich jetzt elegante und sportliche Daycruiser von Längen zwischen 28 bis 43 Fuß.
Ausdruckstarke Linien am Rumpf und eine riesige, versenkbare Badeplattform am Heck lassen die 43-Fuss-Yacht viel größer erscheinen, als sie tatsächlich ist. Das neue Design der Yacht überzeugt nicht zu Letzt auch wegen der vielen kleinen Details: wie den in grau abgesetzten Kiemen zur Motorbeatmung am Heck oder den in das Oberlicht der Kabine integrierten Positionsleuchten, um nur einige zu nennen.
Doch nicht nur äußerlich wirkt die neue Bavaria viel größer, sondern auch an Deck geht das optimale Raumnutzungskonzept perfekt auf. Am Heck bietet eine große Liegefläche viel Platz, um sich geschützt vor Gischt und Wind an einem Bad in der Sonne zu erfreuen. Für geselliges Beisammensein sorgt eine u-förmige Sitzbank mit Tisch im hinteren Teil des Decks. Ausgelegt für bis zu zwölf Passagiere bietet die Sport 43 eine Menge Raum für Bord-Partys. Auf Wunsch kann die Sport 43 sogar mit einem Gasgrill samt Spülbecken und Kühlschrank an Deck geordert werden. Gegenüber dem kompakt gestalteten Steuerstand können es sich Gäste sogar auf einer integrierten Wellness-Liege bequem machen.
Aller Komfort soll nicht über die sportliche Ausrichtung der 43-Fuss-Yacht hinwegtäuschen. Für den ambitionierten Vortrieb sorgen wahlweise zwei Mercruiser-Benzinmotoren mit einer Leistung von jeweils 430 PS oder zwei Dieselaggregate von Volvo Penta mit einer Leistung von jeweils 435 PS. Für die Testfahrt vor der Küste Mallorcas stand die Variante mit Z-Antrieb und Dieselmotoren zur Verfügung. Die beiden Penta-Motoren überraschen durch einen sonoren Klang, den man von Dieselantrieben nicht erwarten würde. Und nicht nur der Sound des Boots überzeugt, sondern auch die Fahrleistung. Binnen kürzester Zeit kommt der 12-Tonnen-Cruiser ins Gleiten und erreicht die Reisegeschwindigkeit von 25 Knoten spielend. Auch die Lage der Bayern-Yacht im Wasser lässt keine Wünsche offen: Wellen werden quasi weggebügelt, bei schnellen Richtungswechseln hat der Skipper jederzeit ein Gefühl der Sicherheit. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei satten 34 Knoten, die bei Tischlage des Gashebels innerhalb von einer halben Minute erreicht werden sollen.
Unter Deck kann der Eigner zwischen einer Variante mit zwei oder drei Kabinen wählen. Wobei Erstere ein weiteres Bad mit Dusche beinhaltet. Direkt am Niedergang auf Backbord liegt die perfekt ausgestattete Pantry mit Mikrowelle, Cerankochfeld, Kühlschrank und Spülbecken. Mit einer Deckenhöhe von maximal 2,1 Meter im Salon kommt Platzangst gar nicht erst auf. Gegenüber finden sechs Personen in der Messe Platz. Herzstück ist die große, im Bug untergebrachte Eignerkabine mit vollwertigem ensuite Bad.
Mit der Bavaria Sport 43 bringt Deutschlands größter Yachtbauer frischen Wind in den Markt der Daycruiser. Wenn auch zukünftige Modelle – eine Variante mit Flybridge ist in Planung – dem Designanspruch der Sport-Baureihe treu bleiben, dann hat Bavaria sein „Normalo-Image“ endgültig abgelegt. Weitere Informationen erhalten Sie unter bavaria-yachtbau.de.
Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Bavaria