‘RON 54’ kehrt nach Hause zurück
Die höchsten Preise des Abends erzielten ein Ferrari 250 LM, der für 17,6 Millionen US-Dollar den Besitzer wechselte, und ein McLaren F1 in Le-Mans-Spezifikation, dessen orangefarbener Metalliclack im Scheinwerferlicht des Auktionsraumes noch begehrenswerter leuchtete und der schließlich für 13,75 Millionen Dollar versteigert wurde. Der Ferrari dürfte nach der Auktion nach England zurückkehren – und dort sein gewohntes britisches Nummernschild „RON 45“ tragen, mit dem ihn schon sein erster Besitzer Roland Fry über Straßen und Rennstrecken pilotierte.
250 SWB Competizione liegt knapp unter der Reserve
Spannung herrschte im Publikum natürlich auch, mit dem Ferrari 250 GT LWB California Spider und dem Ferrari 250 SWB Competizione zwei weitere Lieblinge des Klassikermarktes zum Aufruf kamen. Allerdings erreichten die Gebote bei beiden Autos nicht den geforderten Mindestpreis. RM Sotheby’s dürfte nun wohl eine kleine Pause einlegen, bevor sie einen weiteren gelben Ferrari 250 SWB im Rennoutfit unter den Hammer bringen. Dafür gab es jedoch beim „Klassiker-Nachwuchs“ neue Weltrekorde zu vermelden: Der letzte gebaute Ferrari Enzo, der einst dem Papst als Geschenk überreicht worden war, erzielte himmlische 6,05 Millionen Dollar. Und ein Ferrari F40 LM, der etwas konservativ auf zwei bis 2,5 Millionen Dollar taxiert worden war, verkaufte sich für 3,3 Millionen Dollar. Ihren Schätzpreis übertrumpften auch der Jaguar XJ220 mit einem Ergebnis von 462.000 Dollar, der Porsche 911 / 993 RS 3.8 mit 550.000 Dollar, der Ferrari Dino 246 GTS mit 412,500 Dollar und der Mercedes-Benz SLR, der 495.000 Dollar einspielte.
Freitag ist „Freutag“
Die Auktion am Freitag brachte einen neuen Weltrekord für RM: Der ehemalige Werks/Ecurie Ecosse Jaguar C-type Lightweight (jetzt der teuerste Jaguar, der je auf einer Auktion versteigert wurde) erzielte 13,2 Millionen Dollar. Weitere beeindruckende Summen: 2,06 Millionen Dollar für Ghias atemberaubenden „Jet-Zeitalter“-Jaguar, den XK120 Supersonic, knapp 700.000 Dollar für den 2013er Aston Martin Centennial DB9 Spyder und 242.000 Dollar für ein ‘matching pair’ Fiat 600. Der Ferrari 275S/340 America Barchetta mit charaktervoller Patina brachte 7,97 Millionen Dollar.
Der Abschluss der dreiteiligen Auktion am Samstag bescherte atemberaubende 13,2 Millionen Dollar für den Ferrari 250 GT „Tour de France” - ein neuer Weltrekord für dieses Modell und zugleich dreimal so hoch, wie der Erlös für ein ähnliches Exemplar bei der RM-Versteigerung vor einem Jahr in London. Wobei jenes auch nicht mit einem klangvollen TdF-Sieg für sich werben konnte. Das Ergebnis des TdF-Aufrufs sowie der private Verkauf des schon erwähnten California Spider nach der Versteigerung für 8,5 Millionen Dollar addierte sich für RM zu einem Gesamterlös bei der diesjährigen Monterey-Auktion von geradezu astronomischen 172,7 Millionen Dollar. Keine Frage, „the RM way” mit dem das Auktionshaus wirbt, hat durchschlagenden Erfolg - oder einen goldenen Hammer.
Bitte beachten Sie, dass alle Zuschlagpreise inklusive Aufgeld sind und die Nachverkäufe nicht erfasst sind.
Fotos: Rémi Dargegen for Classic Driver © 2015