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Diese 66 wunderlichen und wunderbaren Autos entstammten allesamt der Fantasie eines Mannes

Wir kennen Fotographen, Videographen und genügend andere mit der Endung „graph“, aber von einem „Promptographen“ haben auch wir noch nie gehört. Das heißt, bis wir M. Francois trafen, ein Künstler, der mit Hilfe Künstlicher Intelligenz seinen Autoträumen Gestalt verleiht.

Monsieur Francois, es ist eine Freude, Sie virtuell kennenzulernen! Virtuell ist der wohl angemessene Begriff für den Anlass unseres Gesprächs. Bitte verraten Sie uns so verständlich wie möglich, was genau Sie erschaffen.

Ich bin Werbefilmregisseur und Fotograph in Brüssel. Seit einigen Monaten bin ich jetzt auch Promtographer – mittels eines Prompt, einer Eingabe oder Aufforderung, erschaffe ich Bilder mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz. Als ich begann mit dieser neuen Technologie herumzuspielen, wurde mir rasch klar, dass ich als Autoenthusiast endlich die Fragen beantworten konnte, die ich mir eine gefühlte Ewigkeit stellte. Was, wenn die führenden Autohersteller der Welt im Geheimen einige verblüffende Modelle entwickelt hätten? Was, wenn Ferrari ein Wohnmobil gebaut hätte, Lamborghini einen Mülltransporter? Wie sich schnell herausstellte, sind die Möglichkeiten schier unendlich.

Ihre Version eines Ferrari 308 als authentischer italienischer Obststand bringt einen zum Schmunzeln. Gibt es unter Ihren Schöpfungen welche, die Sie nur zu gerne als echtes Fahrzeug erleben würden?

Ich denke, ich würde mich für den Ferrari Minima S2 (oben) entscheiden. Er stammt aus den 80ern, meine Teenagerjahre, in denen ich meine Begeisterung für Autos entwickelte. Er ist so klein, dass er in meinem Wohnzimmer Platz hätte, wo ich ihn tagtäglich bewundern könnte. Humor spielt bei so einem Projekt eine wichtige Rolle. Letztlich ist es ein spielerischer Spaß. Aber im Ernst, einige der Autos, die ich mit der KI generierte sind absurd, andere hingegen durchaus realistischer. Ein Jaguar Type W als Caravaning-Supercar wäre doch sinnvoll, oder? Wenn ich einen finde, besuche ich die Classic Driver-Redaktion!

Wenn wir diese generierten Bilder hinsichtlich ihrer Bildkomposition betrachten, muss ich sagen, dass ich den Citroën 1CV sehr liebe und mir wünschte, er würde tatsächlich realisiert. 

Virtuell sind Sie ein passionierter Sammler der Ferrari F40-Wohnmobile mit sechs Schlafkojen und eines 300SL Flügeltürer-Kombis, aber verraten Sie uns doch, welche Autos oder welches Auto Sie im physischen Leben besitzen?

Mein Daily Driver ist ein Mini Cooper S von 2021 und ich bin außerdem der sehr stolze Besitzer eines wunderschönen Peugeot 504 Coupé von 1969, das Pininfarina entwarf. Das Auto ist blau und hat ein großartiges farblich abgestimmtes Interieur in Samt. Es ist eine Freude, es zu sehen und zu fahren – die Menschen reagieren immer sehr positiv und neugierig auf das Coupé. Ich habe auch eine sehr drolligen Honda Elite 250 von 1986. Es handelt sich hier um einen weißen Motorroller, der aussieht, als käme er direkt aus einem der „Star Wars“-Filme.

Erzählen Sie uns doch etwas über diesen Prozess, so ein Werk zu kreieren. Haben Sie vorher eine Vorstellung oder baut sich das Fahrzeug im Lauf verschiedener Stufen auf?

Ich prompte in drei Sprachen, in Englisch, Französisch und Niederländisch, weil die Ergebnisse jeweils unterschiedlich sind. Wenn man damit beginnt, fängt man an zu verstehen, wie die KI funktioniert, wie sie die Eingabe versteht und interpretiert. Das ist der vergnügliche Teil dieser Kreationen. Es erfordert aber viel Arbeit, denn in diesem Prozess müssen die Prompts von der KI korrekt erlernt werden, doch die Resultate erscheinen sehr schnell, vor allem, wenn man den Detailreichtum in einigen der Bilder bedenkt. Ein wesentlicher, ein essentieller Aspekt besteht für mich darin, nicht zu verbergen, dass es sich um künstlich generierte Bildwelten handelt – ich versuche nicht, zu täuschen. Aber eher häufiger passieren auch merkwürdige Fehler, die ich gerne in den Bildern behalte. Wenn Sie sich die Zeit nehmen und die Bilder genau studieren, stellen Sie fest, dass manche Menschen darin drei Beine haben und manche Autos keine Türen, die sich öffnen lassen – damit erhärtet sich leider auch die Wahrheit, dass diese Kreationen nicht echt sind!

Sie können die komplette Galerie der „Secret Cars“ von M. Francois hier entdecken.