Auf dem Gipfel ist die Luft dünn
Zeitweise mussten James Knight und Co-Auktionator Rupert Banner das Publikum etwas beknien – zumindest im Vergleich zur letztjährigen Auktion mit ihrem Star-Klassiker, einem Ferrari 250 GTO. Der Ferrari 250 GT SWB Competizione ‘Interim’ bekam den Zuschlag für 8,53 Millionen Dollar, das Ferrari 212 Inter Cabriolet erzielte 2,2 Millionen Dollar und der Ferrari 288 GTO brachte 2,37 Millionen Dollar ein – damit blieben alle springenden Pferde zwar hinter ihren Schätzpreisen zurück, aber immerhin verkauften sie sich. Der Ferrari Daytona Spider holte 2,64 Millionen Dollar und blieb damit seinem Schätzwert treu. Insgesamt kamen 88 Prozent der aufgebotenen Klassiker entweder während oder kurz nach der Auktion unter den Hammer. Natürlich könnten einige Preziosen auch noch in den nächsten Tagen ein neues Zuhause finden.
Der Duft des Erfolgs
Zu den Erfolgsgeschichten der Auktion gehörten auch der 1,46 Millionen Dollar schwere, „amerikanisierte“ Porsche 959 – die Leidenschaft für diesen für US-Highways zugelassenen Boliden aus Zuffenhausen ließ offensichtlich etwaige Bedenken wegen des fehlenden höhenverstellbaren Fahrwerks (und der damit geschmälerten Originalität) dahinschmelzen. Andere Porsche-Modelle, welche die in sie gesetzten Erwartungen überflügelten, waren der Porsche 911 Soft-Window-Targa – Zuschlagpreis: 165.000 Dollar – und der Porsche 911 Carrera 2.7 RS mit einem Auktionspreis von 324.500 Dollar – eine schwindelerregende Summe in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um ein Examplar mit neuer Karosserie handelt. Der BMW M1 mit geringer Laufleistung und der BMW M3 E30 brachten 599.400 und 96.250 Dollar ein – eine beachtliche Leistung angesichts der Schätzwerte von 450 bis 550.ooo respektive 60.000 bis 70.ooo Dollar. Der Toyota Land Cruiser stellte mit einer stattlichen Verkaufssumme von 115.500 Dollar wieder einmal unter Beweis, dass er ein Liebling der Klassiker-Afficionados ist. Der wunderschöne Delahaye 135M Cabriolet Atlas erzielte 363.000 Dollar bei einem Schätzwert von 250 bis 300.000 Dollar.
Alle guten Dinge sind Vier
AUch die nachfolgenden Klassiker machten ihren Schätzpreisen alle Ehre: Der Veritas Scorpion Roadster kam für 907.500 Dollar unter den Hammer, der Bugatti Type 29/30 ‘Ovale’ erzielte 1,05 Millionen Dollar, der Aston Martin 2.0 Liter "Spa Replica" Prototyp brachte 781.000 Dollar ein und der Mercedes 300 SL Flügeltürer wechselte für stolze 1,17 Millionen Dollar den Besitzer. Freudentänze dürfte man im Hause Bonhams auch für die Zuschläge für den Fiat "Otto Vu" Supersonic (1,82 Millionen Dollar) und den Lancia Aurelia B24S Spider America (1,95 Millionen Dollar) aufgeführt haben. Solche Verkaufserfolge gehen runter wie das sprichwörtliche Öl, insbesondere angesichts der Tatsache, dass das ehrwürdige Haus noch drei große Auto-Auktionen vor Herbstbeginn im Programm hat.
Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2015