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Typ erweckt vergessene Designprototypen und Möbelklassiker zu neuem Leben

Die österreichische Marke Typ setzt im Bereich Möbel innovative Akzente mit einem spannenden Mix aus der Neuedition historischer Entwürfe und zeitgenössischer Künstlerpartnerschaften.

Die sogenannten Continuation-Modelle von Automobilikonen wie dem Aston Martin DB4GT Zagato oder dem Jaguar XKSS sind derzeit in aller Munde. Aber stellen Sie sich einmal vor, Hersteller würden jetzt anfangen, vergessene Prototypen und Concept Cars vergangener Jahrzehnten neues Leben zu schenken und damit Designs, die zu ihrer Zeit verworfen wurden, in moderner Qualität mit einer subtilen zeitgemäßen Interpretation wieder bauen. Und sie würden nicht zu Millionen Euro, sondern für Millionen Kunden zu erschwinglichen Einstiegpreisen verkauft. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nun, die junge österreichische Marke Typ macht genau das. Aber nicht mit Autos, sondern mit den Prototypen von visionären, dennoch längst vergessenen Möbelentwürfen.

Gegründet wurde Typ von Helen Thonet und Florian Lambl in Wien. Die erfahrenen Designberater sehen sich als Verleger von Möbel, Objekten und Editionen. Sie verbinden eine Expertise in Designgeschichte mit einem tiefen Verständnis von Möbelherstellung. Nun haben sie mit Typ in kurzer Zeit ein bemerkenswertes Portfolio an signifikanten Modellen vorgestellt, welche Designpuristen wie uns schlichtweg in Extase versetzen. Alles wird nach höchsten Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards in Italien produziert und kann online zu sehr fairen Preisen gekauft werden. Für ihre erste Kollektion haben Typ die Arbeit von Erich Diekmann wieder aufleben lassen – er war in den zwanziger Jahren einer der wichtigsten und einflussreichsten Möbelgestalter am legendären Bauhaus in Weimar und Dessau. Während sein Bauhaus-Kollege Marcel Breuer zumindest den Design-Insidern immer noch gut bekannt ist, wurde Diekmanns Arbeit in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt und übersehen. Sehr zu Unrecht, wie man feststellen muss, während man seinen kühnen Holzstühle bewundert. Schlicht aber funktional, streng geometrisch und doch an die menschliche Haltung angepasst – diese elegant minimalistischen Stühle im Bauhaus-Geist sehen wirklich nicht aus, als wären sie vor einem Jahrhundert entworfen worden. In der Neuauflage folgte man zwar Diekmanns Designprinzipien wie auch den Grundproportionen des Möbels, aber die Typ-Designer optimierten die Verbindungen der Konstruktion und überarbeiteten die Größen, um dem modernen Standard zu genügen. 

And there is another influential Bauhaus master who makes an unexpected return with Typ: while most people might know Josef Albers for his abstract paintings and art Es gibt noch einen weiteren einflussreichen Meisterlehrer des Bauhauses, der ebenfalls dank Typ ein unerwartetes Comeback erlebt: Viele kennen Josef Albers als abstrakten Maler und wegen seiner Kunsttheorie, aber er war zugleich auch ein äußerst talentierter Möbeldesigner. Helen Thonet und Florian Lambl haben kürzlich für ihre Produktion drei Entwürfe von Albers aufgenommen – ein Lounge Chair, eine Liege und einen Schemel.

Ein weiterer wiederbelebter Klassiker aus dem Typ-Katalog ist der Stuhl PEL, der ursprünglich 1931 von Bruno Pollak entworfen worden war. Ab Mitte der dreißiger Jahre wurde dieser vielseitig einsetzbare und stapelbare Stahlrohrstuhl mit den wetterfesten Segeltuchsitzen in hohen Stückzahlen in Großbritannien produziert, wo er unter anderen im Broadcasting House der BBC sowie dem De Le Warr Pavillion in Bexhill-on-Sea Verwendung fand. Für Typ hat der renommierte Designer Jasper Morrison dieser Ikone unter den Outdoor-Bestuhlungen ein markantes Redesign gegeben. Der Stuhl ist in fünf kräftigen Farben erhältlich – ein Designklassiker, der von Neuem begeistern wird. 

Typ beschränkt sich aber nicht nur darauf, vergessene Designprototypen und Möbelklassikern aus der Geschichte zu bergen. Mit Klemens Schillinger, einem angesagten jungen österreichischen Designer, haben sie einen gebogenen Aluminiumstuhl entwickelt – eine Hommage an jene Designklassiker, die weltweit die Straßencafés bevölkern. Aber die schlichte Röhrenkonstruktion erhält einen witzigen und klugen Dreh durch den Einsatz von Verbindungskomponenten, die man eher aus dem öffentlichen Nahverkehr kennt. Ein weiteres Bekenntnis zu Minimalismus und geometrischer Reduktion ist das Sofa, das die verstorbene bedeutende italienische Architektin und Designerin Cini Boeri ersonnen hat – es war 2019 ihr letztes Projekt.

Außerdem haben sich Typ mit dem Kunst- und Grafikdesignguru Mike Meiré zusammengetan, um eine Serie von minimalistischen Farbblockdrucken zu entwickeln, die wie geschaffen scheinen, Typs einzigartigen Möbelobjekte zu akzentuieren.  Man möchte sofort jedes Stück besitzen. Jetzt fehlt uns leider nur noch das geräumige Loft, um all diese Objekte in Szene zu setzen wie sie und ihre ursprünglichen Schöpfer es verdient hätten.

Wenn Sie mehr über Typ erfahren wollen, dann besuchen Sie doch die Website typ.land und werfen Sie einen Blick auf die neuesten Kollektionen.