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Die Pebble Beach Tour d´Elegance bot einen Vorgeschmack auf den großen Showdown

Durch den typischen pazifischen Nebel auf 17-Mile-Drive und Highway Number 1 gleitend, eröffneten die diesjährigen Concours-Teilnehmer bei der Pebble Beach Tour d´Elegance einen Blick auf den bevorstehenden wichtigsten Event. Rémi Dargegen war bei diesem „Drive of Fame“ dabei.

Jedes Jahr konkurrieren Tausende von Bewerbern um einen Platz beim illustren Pebble Beach Concours d´Elegance – eine wahrhaft kolossale Zahl an bedeutenden Sammlerautos, die dann zu nur mehr 200 Eingeladenen destilliert wird. Allein das stellt schon eine Herausforderung dar, weil jene Antragsteller kaum ausgewählt werden, wenn sie im selben Jahr bereits an einem anderen Schönheitswettbewerb teilgenommen haben. Allerding ist Erfolg in diesem rigorosen Auswahlverfahren nur die erste Hürde im Versuch, den weltweit renommierten Preis „Best in Show“ zu gewinnen. Teilnehmer werden ihr Bestes geben, um gegenüber den Rivalen im Vorteil zu sein. Genau an diesem Punkt spielt die Pebble Beach Tour d`Elegance eine wichtige Rolle.

Bevor die Bewahrer des allerfeinsten motorisierten Edelmetalls entspannen dürfen – oder es zumindest versuchen -, während ihr geliebter Besitz auf den perfekt manikürten Greens des Pebble Beach Golf Club streng begutachtet wird, müssen sie ihre Maschinen starten und die Reifen auf den malerischen kalifornischen Küstenstraßen aufwärmen.

Entlang den legendären Routen 17-Mile-Drive und Highway 1 an der pazifischen Küste Richtung Big Sur unterwegs und dann zurück, um durch das Rolex-Zielportal in Pebble Beach zu fahren, spielt Teilnahme an der Tour d´Elegance eine wesentliche Rolle für den Concours selbst. Wie viele von Ihnen vermutlich wissen, sieht das Règlement vor, dass wenn bei zwei Autos Gleichstand herrscht, jenes als Finalist ausgewählt wird, welches die Tour absolviert hat und damit eine Chance bekommt, den so begehrten Titel „Best in Show“ zu gewinnen.

Beinahe alle der begehrtesten Sammlerautos weltweit haben bereits zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrer Geschichte an der Tour teilgenommen, aber der Konvoi von 2023 fühlte sich diesmal bedeutend jugendlicher an. Vielleicht liegt es daran, dass Lamborghini und McLaren in diesem Jahr ihr 60. Jubiläum begehen, Porsche bekanntlich 75 Jahre motorisierter Exzellenz und alle drei mit einer eigenen Klasse beim Event gewürdigt werden. Die Highlights aus der Historie dieser Marken boten folglich eine zahlenmäßig starke Präsenz, darunter das McLaren F1 GTR-Chassis 027R, das den Nebel mit der radikalen aerodynamischen Form und den markanten gelb-blauen Parabolica-Motorsportfarben durchtrennte.

Als Repräsentant Sant´Agatas – neben einer stattlichen Herde anderer wutschnaubender Stiere – gab sich das fantastische ex-Monaco Grand Prix-Pace Car Lamborgini Countach die Ehre, wobei die Vertreter aus Zuffenhausen keinen Deut weniger beeindruckend waren. Allen voran der Porsche 906E, den Ed Hugus und John Cannon 1967 beim Zwölf-Stunden-Rennen von Sebring pilotierten. Frisch entlassen aus einer akribisch genauen Restaurierung unter den Händen von den Road Scholars, war dieser Prototyp-Porsche in seiner historisch korrekten Livree aus gelben und schwarzen Klebebändern eine fulminante Erscheinung.

Ebenfalls in großer Zahl hatten sich die großartigen Motorsport-Vorkriegs-Mercedes wie S, SS und SSK zur Tour eingefunden, wobei jeder zusätzliche Buchstabe mehr auch ein Plus an Leistung und Agilität versprach. Über die Jahre haben fünf dieser ultra-begehrenswerten Mercedes-Modelle ihren Besitzern die wichtigste Auszeichnung beim Pebble Beach Concours beschert, damit bieten sie sich in diesem Jahr fraglos wieder für die höchste Trophäe an. Aber noch spektakulärer sind wohl die aerodynamisch inspirierten Formgebungen in der Figoni Centennial-Klasse, die eine Hommage an den berühmten Pariser Karosseriebauer Joseph Figoni bildet.

Selbst wenn Ihnen sein Name unbekannt scheint, dann erkennen Sie aber mit Sicherheit die hinreißenden Linien seines Meisterwerks, des Talbot-Lago T150C-SS Teardrop Coupé, das uns jedes Mal schwach vor Anbetung werden lässt. Außerdem vergessen wir nie das Revs Institute, das ihre Tour genoss in dem von Figoni entworfenen, geradezu außerirdisch schönen Delahaye Type 135MS Special Roadster in einem metallischen Braun.

Keine Vorstellung der Vorkriegs-Juwelen wäre komplett, wenn man nicht den umwerfenden Bugatti Type 57 Atalante der Pearl Collection erwähnen würde oder der auf den Rennsport ausgerichtete blaue Alfa Romeo 8C, den Fiskens mitgebracht hat. Egal wie Ihre Automobilvorlieben ausgeprägt sind, eines dieser persönlichen Wunderwerke auf vier Rädern wird ganz bestimmt über Kaliforniens Küstenstraßen gerollt sein. Deswegen sollten Sie sich diese fantastische Bildergalerie von unserem meisterlichen Fotografen Rémi Dargegen nicht entgehen lassen. Und vergessen Sie nicht, dass wir am Montag hier die Ergebnisse des Concours d´Elegance veröffentlichen werden!

Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2023