• Year of manufacture 
    1954
  • Car type 
    Convertible / Roadster
  • Chassis number 
    A3016379 HROS
  • Lot number 
    77
  • Reference number 
    HG_Oct24_62
  • Condition 
    Used
  • Location
    Austria
  • Exterior colour 
    Other

Description

Einer von nur 90 gebauten Sunbeam Alpine Special
Seit 40 Jahre im Besitz von Karl Marschhofer
Die Karosserie hochwertig restauriert
Matching Numbers

Für 1953 kündigte Sunbeam einen neuen offenen, zweisitzigen Roadster auf Basis des Sunbeam-Talbot 90 Saloons an. Ursprünglich als Einzelstück und Rally-Fahrzeug für George Hartwell, einem Sunbeam-Talbot Händler aus Bournemouth, gedacht, ging der neue Roadster als erstes Fahrzeug nach dem Zusammenbruch der STD-Gruppe (Sunbeam, Talbot, Darracq) in Serie, dass nur noch den Markennamen Sunbeam trug. Die Modellbezeichnung „Alpine“ verwies auf die erfolgreichen Aufritte der Sunbeam-Talbots in den Vorjahren bei den französischen Alpenfahrten.

Den 2.267 ccm großen Reihenvierzylinder übernahm man von der Limousine, erhöhte aber die Kompression und hob damit die Leistung auf 80 PS. Zum Viergang-Getriebe gab es einen optionalen Overdrive, die Karosserien wurden in Handarbeit bei Mulliners in Birmingham gebaut.

Sein erster Auftritt auf der großen Wettbewerbsbühne wurde zugleich ein Einstand nach Maß. Beim Coupes des Alpes gewann Sheila von Damm die Frauenklasse und die vier Werkswagen, gefahren von einem jungen Stirling Moss, John Fitch, George Murray-Frame und eben jener Sheila von Damm holten mehrere Wertungspokale nach Hause.

Zu noch mehr Berühmtheit gelangte der Sunbeam Alpine 1955 mit Grace Kelly in Alfred Hitchcocks „Über den Dächern von Nizza“, in dem sie hinter dem Steuer Cary Grant mit ihrer unerschrockenen Fahrweise das Fürchten lehrt. Da war der Alpine nach 1.192 gebauten MKI bereits zum MKIII mit neuem Zylinderkopf, Stoßstangen und Armaturenbrett weiterentwickelt worden. 300 Exemplare entstanden davon bis Ende 1955.

Davor noch hatte Sunbeam einen Alpine MKI Special als Wagen für den Wettbewerbseinsatz auf den Markt gebracht, zu denen auch die Werkswagen von 1953 zählten. ERA hatte den Zylinderkopf überarbeitet, die Verdichtung weiter auf 8:1 angehoben und mit einem Zweiregistervergaser von Solex 97,5 PS aus dem Motor geholt. Das Overdrive-Getriebe war in Serie verbaut. Nach nur 90 Exemplaren wurde die Produktion des Specials im September 1954 eingestellt.

Laut einer handschriftlichen Notiz von Karl Marschhofer wurde dieser Sunbeam Alpine MKI als rares Special-Wettbewerbsmodell am 7. September 1954 an die Firma Anchor Motor Company Ltd. ausgeliefert. Die Information stammt vermutlich aus Kreisen des Sunbeam Owners Clubs, dessen Mitglied er über Jahrzehnte war. Eine Kopie des Continuation Registration Books weist 1956 als Jahr der ersten Zulassung aus, was angesichts des Produktionsendes im Herbst 1954 nicht stimmen kann. Laut der Zollausweiskarte holte Karl Marschhofer den Alpine Special schon 1983 nach Österreich. Wie eine umfangreiche Fotodokumentation und das Fahrzeuge heute noch zeigen, wurde in den 1990er Jahren die Karosserie vom Fachmann in hoher Qualität restauriert und wieder im originalen hellen Blauton Alpine Mink lackiert. Das Interieur in Special Bright Red ist hingegen weitgehend original erhalten.

Eine Vielzahl von Notizen und Schriftverkehr zeigen, wie intensiv sich Karl Marschhofer mit seinem raren Alpine Special auseinandersetzte. Zuletzt machte der Overdrive Probleme, wie weit die gelöst wurden, ist offen, wobei sich mittlerweile Firmen auch auf die Reparatur dieser spezialisiert haben. So wartet hier ein ausgesprochen seltener und gleichsam bildhübscher, englischer Roadster mit ausgeprägten Motorsportgenen darauf wieder sorgsam wachgeküsst zu werden. In Anbetracht der hohen Qualität der bereits getanen Arbeit wird das kein großes Kunststück sein.


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