• Year of manufacture 
    1957
  • Car type 
    Saloon
  • Chassis number 
    120.110.7520647
  • Lot number 
    67
  • Reference number 
    HG_Oct24_52
  • Condition 
    Used
  • Location
    Austria
  • Exterior colour 
    Other

Description

Ausgeliefert nach Marokko
Mechanisch von der Ponton-Manufaktur überholt
Seit 2013 beim letzten Besitzer

Mercedes war im Vergleich zu anderen Herstellern mit der Einführung selbsttragender Ponton-Karosserien reichlich spät dran. Erst 1953 wurden die Modelle mit freistehenden Kotflügeln, deren Design noch auf die 1930er Jahre zurückging, abgelöst. Den Anfang machten die Limousinen der Baureihe W120, mit Benzinmotor als Mercedes-Benz 180 und mit Dieselmotor als 180 D.

Beide Motoren übernahm man von ihren Vorgängern, wobei der Benziner sogar noch eine Konstruktion aus den Vorkriegsmodellen war, den man technisch überarbeitet hatte. Während der Ottomotor anfangs 52 PS leistete, musste sein Selbstzünder-Pendant mit 40 PS das Auskommen finden. Dafür sparte er auch 100 Kilometern drei bis vier Litern Kraftstoff, was in der Taxibranche für helle Begeisterung sorgte.

Die anfängliche Zweigelenk-Pendelachse wurde 1956 durch eine Eingelenk-Pendelachse ersetzt, die sich auf nasser Fahrbahn weniger kapriziös gab. Gleiches tat Mercedes übrigens auch beim Überauto 300 SL, als der Roadster den Flügeltürer ablöste. Gleichzeitig kam mit der Baureihe W121 ein etwas besser ausgestattetes Schwestermodell als Mercedes-Benz 190 (D) auf den Markt, deren Benziner einen neuen Motor bekamen, der im Jahr darauf auch im W120 folgte.

1959 folgte ein Facelift mit breiterem Kühlergrill und die Diesel-Modelle bekamen drei PS mehr Leistung. Erst 1961, ein Jahr vor Produktionsende einen größeren und stärkeren Motor. Insgesamt entstanden vom 180 Diesel über die gesamte Bauzeit zwischen 1954 und 1961 beeindruckende 150.000 Exemplare.

Dieser 180 Diesel wurde im Dezember 1957 an die marokkanische Mercedes-Vertretung R. Benet in Tétouan ausgeliefert. Aus den USA kam der Wagen nach Deutschland und war zwischen 2005 und 2013 auf zwei Halter in Darmstadt und Renchen zugelassen, ehe er dann zum letzten Besitzer kam. Der ließ 2016 von der Ponton-Manufaktur die Technik überholen, fest entschlossen mit dem Wagen an der Mille Miglia teilzunehmen. Gereicht hat es leider nur für die Warteliste und das Unterfangen wurde wieder ad acta gelegt. Heute präsentiert sich hier ein charmant patinierter Diesel-Ponton, der, wenn man den Mut zur Langsamkeit aufbringt, es wunderbar schafft, bei eingängiger Diesel-Musik den hektischen Alltag zu entschleunigen.


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