• Year of manufacture 
    1908
  • Car type 
    Convertible / Roadster
  • Chassis number 
    C19 44
  • Lot number 
    71
  • Reference number 
    HG_Oct24_56
  • Condition 
    Used
  • Location
    Austria
  • Exterior colour 
    Other

Description

Seltener Zeitzeuge aus der automobilen Frühzeit
Seit Anfang der 1970er Jahre in Österreich
Über 40 Jahre beim aktuellen Besitzer
Mit viel Liebe zum Detail restauriert

1907 gründeten Jules Salomon und Georges Richard mit der finanziellen Unterstützung von Jacques Bizet, dem Sohn des Komponisten Georges Bizet, die Automobilmarke Le Zèbre in Puteaux, einem westlichen Vorort von Paris. Salomon entwickelte einen ersten 630 ccm Einzylinder-Motor für den Type A. Der war eine Voiturette im klassischen Sinn, hatte einen Radstand von 180 cm und kam dank eines äußerst attraktiven Preises von 3.000 Franc beim Publikum gut an. Weitere Investoren stiegen daraufhin ins Unternehmen ein, was ermöglichte die Produktionskapazitäten zu erweitern.

1912 folgte ein zweites Modell, der Type B, ein Vierzylinder mit 1.743 ccm, den man zum doppelten Preis verkaufte, kurz gefolgt vom Type C, ebenfalls ein Vierzylinder, allerdings mit 785 ccm deutlich kleiner. Bis 1917 blieb es bei diesen drei Typen. In jenem Jahr verließ Jules Salomon seine eigene Firma, nachdem er Bekanntschaft mit André Citroën gemacht hatte, der zwei Jahre später die Marke Citroën gründen würde und Salomon als Konstrukteur engagierte. 1921 verließen weitere führende Köpfe Le Zébre und gründeten Amilcar. Von diesem Aderlass erholte sich die Firma nicht mehr und obwohl bis 1931 noch eine Reihe von Modellen auf den Markt kam, war dann nach 9.500 gebauten Autos das Ende er Marke gekommen. Davon sollen weltweit heute noch etwa 250 Exemplare existieren, überwiegend in Frankreich.

Diesen Le Zèbre Type A holte Henry Goldhann, einer der Pioniere der österreichischen Oldtimer-Szene, schon vor über einem halben Jahrhundert nach Österreich. Ein Foto von damals zeigt eine restaurierungsbedürftige Voiturette. Am 15. September 1972 wurde er nach einer ersten Restaurierung erstmals in Österreich zugelassen. Die in den Papieren im Zuge der vorangegangenen Typisierung eingetragene Fahrgestellnummer (OÖ34372) ist eine von der oberösterreichischen Landesprüfstelle vergebene Nummer, die tatsächliche Rahmennummer ist im Katalog angegeben. Außerdem wurde in den Papieren festgeschrieben, dass der Le Zèbre nicht bei Nebel oder sonstiger Sichtbehinderung und nur in der Zeit von zwei Stunden nach Sonnenauf- und einer Stunde vor Sonnenuntergang gefahren werden darf.

Schon in den 1980er Jahren kaufte der aktuelle Besitzer den Wagen und begann noch einmal mit einer Restaurierung, weil es etliche Details gerade zu rücken gab. Unter strenger Supervision des langjährigen OÖMVV-Präsidenten Wilhelm Treul wurden die Fehler des Vorgängers korrigiert und nach Abschluss der Arbeiten 1986 ein FIVA-Pass ausgestellt. Noch heute erkennt man auf den ersten Blick, mit welcher Liebe zum Detail damals gearbeitet wurde. In den seither vergangenen fast 40 Jahren wurde der Le Zèbre regelmäßig bei einschlägigen Ausfahrten, Rallyes und Blumenkorsos gefahren. Aus Altersgründen und weil sich das Interesse hin Richtung lebender Pferdestärken verändert hat, wird dieser entzückende Zeitzeuge der ganz frühen Automobilgeschichte nun in neue, liebevolle Hände gegeben.


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