• Year of manufacture 
    1949
  • Car type 
    Saloon
  • Chassis number 
    107243
  • Lot number 
    82
  • Reference number 
    HG_Oct24_67
  • Condition 
    Used
  • Location
    Austria
  • Exterior colour 
    Other

Description

Aus Eisenacher Nachkriegsproduktion
Umfangreich und hochwertig restauriert

Im Jänner 1939 brachte BMW den 321 als Nachfolger des Typs 320 auf den Markt. Zu unterscheiden waren die Wagen an den modernen, hinten angeschlagenen Türen und an den durchgehenden Stoßfängern. Unter dem Blech war nun serienmäßig die Vorderachse des BMW 326 verbaut, nachdem man beim zwei Jahre zuvor präsentierten 320 die Vorderachse aus den kleineren Modellen übernommen hatte. Die waren der Reihe nach gebrochen und bescherten BMW eine teure Rückhol-und Austauschaktion aller greifbaren Fahrzeuge vom Typ 320 um mit großer Kulanz schlechte PR zu vermeiden. Damit erklärt sich auch warum der 320 nach nur zwei Jahren vom 321 abgelöst worden war.

Die Spur des 321 war jedenfalls deutlich gewachsen, was sich in Verbindung mit etwas breiteren Rädern auch im Fahrverhalten sehr positiv auswirkte. Geblieben waren der bewährte Sechszylindermotor mit 1.971 ccm Hubraum und die kompakteren Dimensionen gegenüber dem 326. Dieser nun sehr viel erwachsenere BMW war wieder in zwei Karosserievarianten erhältlich, nämlich als zweitürige Limousine und als zweitüriges Cabriolet mit vier Fenstern. Während die Limousinen bereits Karosserien ganz aus Stahl trugen, die bei Ambi Budd in Berlin gefertigt wurden, hatten die Cabriolets von Autenrieth weiterhin einen Unterbau aus Holz. Auch Karosseriebauer wie Reutter oder Baur kleideten vereinzelt als Fahrgestell ausgelieferte 321 ein. Die Produktion in Eisenach fand 1941 ein jähes Ende, als der Zweite Weltkrieg schon längst die Welt ins Unglück stürzte.

Schon 1945 begann man in Eisenach wieder mit dem Bau des 321, allerdings nun unter sowjetischer Firmherrschaft als SAG Awtowelo. Die Nachkriegsmodelle unterschieden sich äußerlich lediglich durch die nun unterhalb der Frontscheibe angebrachten Scheibenwischer und, je nach Verfügbarkeit, durch unterschiedliche Vergaserbestückung. Die heute als BMW 321/2 bezeichnete Fahrzeuge gingen ausschließlich an die sowjetische Besatzungsmacht oder in den Export. In West- und Ostdeutschland kamen sie nicht in den Verkauf.

Ein Exemplar aus der Eisenacher Nachkriegsproduktion ist dieser BMW 321 aus 1949, dem Jahr, in dem mit 2.750 Exemplaren die meisten der 8.996 nach dem Krieg gebauten 321 entstanden. Sein aktueller Besitzer hatte den Wagen vor rund zehn Jahren angeschafft und anschließend kompromisslos restaurieren lassen. Im Zuge der Restaurierung wurde der Motor auf eine Zweivergaser-Anlage umgerüstet, was die ohnehin wackeren Fahrleistungen des BMW 321 noch einen Deut verbessert. Das Ergebnis, egal ob am Blech, der Mechanik oder im Interieur, spricht auch ein Jahrzehnt später noch für sich und legt Zeugnis ab von der Qualität der ausgeführten Arbeiten.


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