Eine äußerst seltene Gelegenheit

Die „Bombe“ platzte Anfang Juli, als Bonhams bekannt gab, einen authentischen Ferrari 250 GTO bei seiner „The Quail Auction“ zu versteigern. Dass die Ferrari-Ikone, die ohne Mindestgebot zum Aufruf kommen sollte, einen Rekordpreis erzielen würde, war zu erwarten. Vielmehr stand die Frage im Raum, ob das Auktionsauto (mit perfekter Historie) die 52 Millionen US-Dollar, die im Jahr 2013 angeblich bei einem Privatverkauf für einen GTO gezahlt wurden, toppen könnte.

Als Auktionator Robert Brooks am gestrigen Donnerstag Los Nummer 3 aufrief, applaudierte das Publikum lautstark. Schließlich gilt der Ferrari 250 GTO gemeinhin als begehrenswertester Klassiker unserer Zeit und kommt nur äußerst selten offiziell zum Verkauf. Das Auktionsauto stand einst im Dienste der Piloten Jo Schlesser und Henri Oreiller, die mit dem Rennwagen 1962 bei der Tour de France Automobile als Team an den Start gingen. Damals noch in Grau lackiert, sorgte der 250 GTO für einiges Aufsehen während des Rennens. Drei Jahre später sollte der junge Unternehmersohn und Gentleman-Driver Fabrizio Violati den Racer kaufen und mit ihm regelmäßig an Rennen teilnehmen.

Unter den Erwartungen, trotz Weltrekord

Nach 49 Jahren wechselte dieser wertvolle Klassiker nun erstmals wieder seinen Besitzer. Den Zuschlag erhielt der Käufer nach einem unerwartet zähen Auktionsverlauf bei 34,65 Millionen US-Dollar (exklusive Premium). Damit ist der Ferrari 250 GTO zwar das teuerste Automobil, das jemals auf einer Auktion versteigert wurde, dennoch blieb der Verkaufspreis weit unter den Erwartungen der Fachwelt.

Fotos: © Drew Phillips für Classic Driver / Bonhams