In unserer Serie Ikonen der Uhrengeschichte stellt Experte Gisbert L. Brunner Armbanduhren mit Kultstatus vor. In dieser Woche gehen wir mit dem modernen Klassiker Nautilus von Patek Philippe baden.
Obwohl Patek Philippe zu den beharrlich konservativen Manufakturen zählt, kam das Genfer Unternehmen in den Siebzigern an einer gedanklichen Neuorientierung nicht vorbei. Es war das Jahr 1975, als sich die Genfer Nobelmanufaktur mit einem Uhrenmodell beschäftigte, das völlig aus dem Marken-Rahmen fallen sollte. Es sollte etwas völlig Neues her, das dem Zeitgeist der Siebziger Jahre widerspiegelt, aber dennoch eine gewisse Zeitlosigkeit gewährleistet. Die gestalterischen Basisarbeiten hatten die Uhrenmenschen Henry und Philippe Stern dem berühmten Uhrengestalter Gérald Genta übertragen.
„Damals“, so der Designer „habe ich einen neuen Stil eingeführt, den man als sanfte Linien bezeichnete.“ Nach nur einem Jahr lancierte Patek Philippe 1976 die „Nautilus“ mit Automatikwerk und Stahlgehäuse im charakteristischen Bullaugen-Design. Die Novität war und ist seitdem bis 120 Meter wasserdicht. Heute wie gestern ist die Nautilus beliebt bei jung und alt. Inzwischen bewahrt beim mittlerweile auf 40 mm gewachsenen Herrenmodell mit dreiteiligem Gehäuse die Manufaktur-Automatik 324 SC die Zeit.
In der nächsten Woche starten wir mit Porsche Design durch.
In der Serie Ikonen der Uhrengeschichte bereits erschienen:
No. 1: Audemars Piguet Royal Oak
No. 2: Breitling Navitimer
No. 3: Bulgari-Bulgari von Bulgari
No. 4: Cartier Santos
No. 5: Chronoswiss Regulateur
No. 6: TAG Heuer Carrera
No. 7: Hublot Classique
No. 8: IWC Portugieser
No. 9: Jaeger-LeCoultre Reverso
No. 10: Lange & Söhne Lange 1
No. 11: Nomos Tangente
No. 12: Omega Speedmaster Professional
No. 13: Panerai Luminor Marina
Text: Gisbert L. Brunner
Foto: Hersteller