Bereits 1911 starteten zum ersten Mal waghalsige Automobilisten zur Rallye Monte Carlo. Das hundertjährige Jubiläum war auch Motto der 14. historischen Ausgabe des Rennklassikers – der Rallye Monte Carlo Historique. Exakt 322 Teams starteten am 26. Januar von Marrakesch von den verschiedenen Startpunkten Marrakesch, Barcelona, Glasgow, Reims oder Warschau in Richtung des kleinen Fürstentums. Das Starterfeld der diesjährigen Monte setze sich aus den unterschiedlichsten Klassikern und Youngtimern zusammen: Polski Fiat, Citroen DS, Mini Cooper oder hochgezüchtete Porsche 911 stellten sich der Herausforderung.
Von Monte Carlo aus starteten die von der Sternfahrt bereits geschlauchten Teams zu den anspruchsvollen Etappen der eigentlichen Rallye Monte Carlo Historique. Bei verschiedenen Wertungsläufen auf zum Teil schneebedeckten Straßen der französischen Seealpen trennte sich recht schnell die Spreu vom Weizen. Auch in diesem Jahr mussten einige Schäden am betagten Blech in Kauf genommen werden. Motorsport ist und bleibt – auch auf historischer Ebene – ist und bleibt eine gefährliche Angelegenheit.
Das 100. Jubiläum der Rallye Monte Carlo wollte auch, der Monte-Sieger von 1967, Rauno Aaltonen gebührend feiern. Der als „Rallyeprofessor“ bekannte finnische Rennfahrer ging in einem historischen Mini 127 S an den Start. Auch wenn bei der historischen Version der Rallye nicht mehr der Schnellste gewinnt, sondern derjenige, der die Etappen möglichst exakt in einer vorgebenden Zeit bzw. Geschwindigkeit absolviert, hatte auch der ehemalige Rallyefahrer seinen Spaß. Für Mini ist die Monte Carlo-Rallye von besonderer Bedeutung, sorgten doch die britischen Mini-Flitzer für einiges Aufsehen, als sie sich mehrmals gegen die großvolumigen Rennwagen durchsetzen konnten: 1964 siegte der Ire Paddy Hopkirk als erster in einem Mini. Ihm folgte Timo Mäkinen im Jahr 1965 und schließlich, zwei Jahre später von Rauno Aaltonen.
Spannender Höhepunkt jeder historischen Monte-Rallye ist die letzte Etappe des Rennens, die besser bekannt ist als die Nacht der langen Messer. Ab 23 Uhr starten die Teilnehmer am Kai des berühmten Yachthafens von Monaco in die Dunkelheit in Richtung des in 1.607 Meter Höhe gelegenen Alpenpass Col de Turini und zurück. Aufgrund der unvorsehbaren Wetterbedingungen ist diese Etappe mit ihren anspruchsvollen Kurven zwar nicht gefürchtet, aber die Teilnehmer haben stets großen Respekt vor diesem Abschnitt.
Der Sieger der Histo-Monte im Jubiläumsjahr der Ralley Monte Carlo ist das Team Mario Sala und Maurizio Torlasco aus Italien in einem Porsche 911.
Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Hardy Mutschler
