Lamborghini steigt mit dem „schnellsten Markenpokal der Welt“ in den Motorsport ein – die bislang unbestätigte Aussage des norditalienischen Sportwagenherstellers wurde am Samstag in adäquater Kulisse, beim Saisonfinale der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM) am Hockenheimring, bestätigt. „Wir freuen uns, die Blancpain Super Trofeo-Rennserie ankündigen zu können“, erklärte Stephan Winkelmann, der Präsident und CEO von Automobili Lamborghini. „Es wird nicht nur der schnellste, sondern auch der erste Markenpokal mit Allrad angetriebenen Sportwagen sein. Serienhauptsponsor ist die Schweizer Uhrenmanufaktur Blancpain.“
Die Premiere findet am 3. Mai 2009 in Silverstone am Rennwochenende der FIA GT statt. 30 Fahrzeuge, die im Lamborghini-Werk in Sant’Agata aufgebaut werden, gehen nach vorläufigem Reglement an einem Rennwochenende dreimal zu jeweils 40-minütigen Rennen, mit je zwei Fahrern besetzt, an den Start. Gestartet wird im Rahmen interessanter Serien – wie der FIA GT, der DTM und der WTCC – auf den europäischen Rennstrecken Silverstone (GB), Adria (I), Norisring in Nürnberg, im Rahmen des 24h-Rennens von Spa in den Ardennen (B), dem Stadtkurs von Barcelona (E) und zum Saisonfinale in Monza (I).
Die Fahrergespanne werden sich aus Profis und „Gentlemen Drivers“ zusammensetzen – die Autos werden zum Beispiel von Privatteams und händlerunterstützten Teams eingesetzt. Ein Fahrzeug im Feld wird von Lamborghini stets als eigenes Fahrzeug mit jeweils einem prominenten Gaststarter eingesetzt.
Die Rennautos und notwendigen Teilesätze bietet Lamborghini über sein Händlernetz für 200.000 Euro plus Steuer an. Auch die Unterstützung in punkto Organisation, Kommunikation, Hospitality, Merchandising, technischem Support und Ersatzteilversorgung während der Rennen wird von Lamborghini geleistet. Für Komfort und Emotionen während des Rennwochenendes der Lamborghini Blancpain Super Trofeo wird das exklusive „Super Trofeo Village“ mit Stil und Niveau als Hospitality für Fahrer, Sponsoren und Besucher den Auftritt von Lamborghini abrunden.
Anders als der heckangetriebene Gallardo GT3, der in der GT3-Serie und beim ADAC GT Masters an den Start geht, wird der Super Trofeo mit permanentem Allradantrieb ins Rennen geschickt. Auf die Frage, ob die Erfolge der Gallardo GT3-Privatteams der Ansporn war, nun werksseitig die eigene Rennserie zu starten, antwortete Winkelmann: „Diese Lorbeeren gebühren allein den Privatteams und werden vom Werk nicht vereinnahmt. Dennoch profitiert die Marke Lamborghini vom Engagement der Privatteams, die durch das Renngeschehen viel positive Aufmerksamkeit erwirkt haben.“
Wo sonst, wenn nicht auf einer Rennstrecke, hätte man den neuesten Coup aus dem Hause Lamborghini besser präsentieren können? Das Konzept stellte Stephan Winkelmann zusammen mit Marc A. Hayek, Präsident und CEO von Blancpain, bei einer Pressekonferenz vor. Zunächst wurde ein weißer Bolide enthüllt, später ging das Pendant in schwarz mit Werkstestfahrer Giorgio Sanna am Volant für einige „Hot-Laps“ auf die Strecke.
Wie viele Asse die Italiener noch im Ärmel haben – bei einer Bilanz vom Überflieger Reventon, über LP 560-4, einem Auftritt in Hollywood im Kampf gegen das Böse sowie zuletzt dem 4-sitzigen Estoque, und das Ganze innerhalb von 13 Monaten – wir sind gespannt…
Text & Fotos: Nanette Schärf
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