Bei sommerlichen 30 Grad starteten am vergangenen Freitag in Mantua zum 21. Mal die Motoren zu Ehren der Motorsportlegende Tazio Nuvolari. Den einst „Fliegenden Mantuaner“ feierten rund 270 Fahrerteams in historischen Automobilen von Alfa Romeo bis Porsche. Classic Driver hat die Gran Premio Nuvolari 2007 auch in diesem Jahr – mit freundlicher Unterstützung von Lamborghini – begleitet.

Tazio Nuvolari war bekannt für seinen unzähmbaren Siegeswillen. Nuvolaris Rennsport-Karriere begann in den 20er-Jahren zunächst auf zwei Rädern, ehe er mit Bugatti auf vier Räder umstieg und schließlich auf Alfa Romeo zur Legende wurde. Seinen letzten großen Sieg erfuhr der „Mantovano Volante“ (Fliegender Mantuaner) im Dienste der Auto Union.




1954, ein Jahr nach Nuvolaris Tod, wurde die Gran Premio Nuvolari erstmalig gestartet und bis 1957 jährlich ausgetragen. Nach 34 jähriger Pause wurde die Tour im Jahr 1991 als internationale Rallye für historische Fahrzeuge von Mantova Corse und dem Museo Tazio Nuvolari wieder ins Leben gerufen. Die 1000-Kilometer-Tour geht durch fünf Regionen Italiens, passiert die schönsten Städte, zwei Rennstrecken, eine Passtrecke, die Riviera und die Adria.



Am Start waren fast 270 Fahrzeuge, Teilnehmer aus fünf Kontinenten - darunter Mitglieder der Scuderia Tazio Nuvolari Europa und Asien sowie etliche Fahrzeuge aus den Automobilmuseen bzw. aus den rollenden Automobilmuseen von Audi Tradition, Alfa Romeo Storico, Bentley, Lamborghini und Porsche. Am Volant des Alfa Romeo 6C 1750 GS mit der Startnummer #20 saß kein geringerer als Luciano Viario, der in diesem Jahr die Jubiläums Mille Miglia mit Luca Bergamaschi, Mitorganisator der Gran Premio Nuvolari von Mantova Corse, gewinnen konnte.




Ich selbst habe die Tour im Tross des Lamborghini Werksmuseums begleitet. Aus dem „Museo“ gingen der rote „erste“ 350 GT (#310) und der 400 GT (#330) mit Pressedame Clara Magnanini, Testfahrer Mario Fasanetto und je einem Journalisten an den Start.




Gestartet wurde traditionsgemäß auf der Piazza Sordello, wo auch am Sonntag die Zieleinfahrt erfolgen sollte. Die erste Etappe führte durch Brescello in der Reggio Emilia, dem Drehort von „Don Camillo und Pepone“. Weiter ging es über Parma, das Autodromo R. Paletti in Varano, dem 1041 Meter hohen Pass des Passo della Ciesa, bis an die Versilia Küste in Viareggio.



Von der Riviera ging die 2. Etappe durch die Toscana über Pisa – direkt am schiefen Turm vorbei – und weiter über Livorno, den Circito del Montenero durch Siena und die Apennine Berge zum Galaabend nach Rimini im Grand Hotel. Die Schlussetappe führte wieder zurück in die Po-Ebene über Ferrara nach Mantua, wo abends die strahlenden Sieger 2007 bekannt gegeben wurden. Siegerlisten und Einzelergebnisse der Sonderprüfungen und weitere Informationen finden Sie auch auf der offiziellen Gran Premio Nuvolari Seite www.gpnuvolari.it.



Der Wettergott hat es mit uns in diesem Jahr besser gemeint als im vergangenen Jahr. Erst drei Stunden nach Zieleinlauf fing es wolkenbruchartig an zu regnen und die schwüle, heiße Sommerluft wurde herrlich aufgefrischt - die Regenschirme vom letzten Jahr hingegen wurden diesmal nur zum Schatten spenden ausgepackt. Doch wie auch immer das Wetter im nächsten Jahr sein mag, ich bin definitiv wieder dabei und teile damit – ganz gegen meine allgemeinen Prinzipien – die absolut einheitliche Meinung aller Teilnehmer!

Text: Classic Driver
Fotos: Nanette Schärf