Audi bringt wie geplant einen auf dem R8 basierenden vollelektrischen Sportwagen auf den Markt. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Ingolstädter ab jetzt nur auf die reine E-Mobilität setzen. Dies betonte Audi-Entwickler Frank van Meel im Gespräch mit der Fachzeitschrift „Automobil Industrie“.
Man arbeite an optimierten Verbrennungsmotoren, Konzepten für alternative Kraftstoffe, der Teilelektrifizierung und der reinen E-Mobilität – aber nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge. Es könne sein, dass sich eine Technologie durchsetze – „und es muss nicht die reine E-Mobilität sein“, so van Meel. Der Begriff e-tron steht bei Audi nach den ersten, vollelektrischen Studien inzwischen auch für Hybridfahrzeuge mit einem „Range Extender“, bei dem ein Verbrennungsmotor bei Bedarf die leergefahrenen Batterien auflädt, ohne dass eine Steckdose angesteuert werden müsste. Dieses Konzept ist laut van Meel für viele Anwendungsfälle unerlässlich: „Vergessen Sie nicht, dass man bei voller Batterie ungefähr so viel Energie im Auto vorhält, wie mit drei Litern Kraftstoff. Sie fahren sozusagen im roten Bereich los. Und das bereitet vielen Autofahrern Unbehagen.“
In Anspielung auf den E-Mini, für den BMW sehr positive Rückmeldungen aus einem Flottenversuch kommuniziert, stellt der Audi-Entwickler fest: „Sie können mit dem Elektroauto auch große Reichweiten erzielen. Aber dann gibt es keine Rücksitzbank und keinen Kofferraum mehr.“
Text: Jens Meiners
Fotos: Audi