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Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring

Lamborghini und Trackday, zwei Begriffe, bei denen einem das Benzin im Mund zusammenläuft. Mit hochprozentigem Enthusiasmus folgte Classic Driver der Einladung aus Sant’Agata in die Lausitz, zum Eurospeedway. Über eine Lektion in Sachen Bremspunkte und Ideallinie berichtet ein Teilnehmer.

Dresden, neun Uhr morgens. Während der Bundestag gerade mal wieder das Tempo-130-auf-allen-Autobahnen-Süppchen aufwärmt, brennen wir im Lamborghini Gallardo Spyder jenseits realistischer Tempolimits in Richtung Lausitzring. Dort erwartet uns ein Rennstreckentag im Sinne des Lamborghini-Kundenprogramms, unterstützt von der hiesigen Marken-Vertretung Lamborghini Chemnitz. In Deutschland wurden diese Road-Shows bisher, wie es der Name schon sagt, auf der Straße ausgetragen. Seit Herbst lädt Lamborghini zum Bullenreiten direkt in den Ring ein. Die erste Rodeo-Show auf deutscher Rennstrecke fand bereits Anfang Oktober auf dem Sachsenring statt, unsere Fotografin Nanette Schärf ritt mit.

Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring

Trackday Nummer zwei also auf dem Eurospeedway der Lausitz. Zur Auswahl stehen vier Coupés der Modellreihe Gallardo, Modelljahr 2007 bis 2008, davon zwei 520 PS starke Standartexemplare in orange und gelb und zwei um 45 Kilogramm leichtere und 10 PS stärkere Superleggera in gelb und schwarz. Ein kurzer Blick auf die Fakten verrät den feinen Unterschied: das Coupé schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,0 Sekunden; der Superleggera benötigt nur 3,8 Sekunden. Der überführte Spyder (4,3 Sekunden) wurde kurzerhand zum Produktionswagen für Fotoaufnahmen ernannt. Nach einer theoretischen Einführung in das Programm starten die Motoren.

Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring

In Gruppen aufgeteilt warten wir geduldig, bis die ersten Probanden ihre Einführungsrunden mit den Instruktoren absolviert haben. „Hello, my name is Max“, begrüßt mich der Instruktor im gelben Lamborghini Gallardo Coupé. Bei einer lockeren Runde zeigt Max mir die Bremspunkte und die Linie, auf der idealerweise in die Kurve gelenkt wird. Zurück in der Boxengasse stelle ich fest, dass ich kein guter Zuhörer bin und schon gar nichts von Lehrern halte – auch nicht beim Autofahren.

Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring

Bis Gruppe vier aufgerufen wird, bleibt noch Zeit, zwischendurch einen Platz an der Zielgeraden aufzusuchen. Dort schaffen es die Gallardos, wie wir erst später erfahren sollten, auf rund 250 Sachen. Brüllend jagen Sie über den Asphalt. Das Echo bläst direkt von der menschenleeren Tribüne zurück, wie eine Lawine aus Explosionen. Naturkatastrophal schallt es erneut vom anderen Ende der Geraden, wenn die Piloten die Übersetzung des Direktschaltgetriebes „eGear“ um zwei Fahrstufen verkürzen. Über den Klang des V10-Saugmotors gibt es keine zwei Meinungen, er ist schlicht höllisch.



Genug gelauscht, nun bin ich an der Reihe. „You’re sitting to far from the steering“, lehrt Max erneut. „I know“, kontere ich leicht zynisch. Nach den ersten drei Runden ist mein Selbstbewusstsein als automobilkundiger Motorjournalist erstmal stark angekratzt. Aber ich werde besser und fange an, mich an meinen klugen Beifahrer zu gewöhnen. Nach jedem Boxenstopp werden das Fahrzeug und der Instruktor gewechselt. Statt grober Anweisungen zu meinem amateurhaften Lenk-, Brems- und Beschleunigungsverhalten auf der Rennstrecke bekomme ich nun nur noch kleine Tipps. Der lehrreiche Tag auf dem Lausitzring zeigt Wirkung. Meine Stimmung steigt, ich bin begeistert! Das große Trackday-Finale erlebe ich dann noch als Beifahrer neben Max, diesmal im Renntempo – eine Lehrbuchrunde auf Italienisch. Nach der Zweiten ist mir schlecht, aber trotzdem: „Grazie mille!“

Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring

Rückblick: Der Lamborghini Gallardo Trackday ist eine gut organisierte Kundenveranstaltung, bei der man einen faszinierenden Eindruck von der Charakteristik der Fahrzeuge bekommt. Obendrein lernen die Teilnehmer innerhalb kurzer Zeit viel über das richtige Handling der leistungsstarken Sportwagen. Und glauben Sie mir, so macht Lernen Spaß! Gebucht werden kann das Vergnügen allerdings nicht – man wird einfach eingeladen oder eben nicht.

Text: Jan Richter
Fotos: Nanette Schärf / Ingo Barenschee


Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring
Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring
Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring
Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring
Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring
Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring
Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring Lamborghini Gallardo Trackday auf dem Lausitzring


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