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Magazin

Jaguar XK120 by Autenrieth

Seit die Individualisierungs-Programme der großen Hersteller versuchen, ihre Großserienprodukte durch diverse Maßnahmen zu Unikaten umzugestalten und sie so der verwöhnten Kundschaft schmackhaft zu machen, tauchen auch längst vergessene Ausdrücke der hohen Handwerkskunst wieder auf. So etwa bemüht man den Ausdruck „Manufaktur“ in jüngster Zeit gerne, wenn es darum geht, den Bau einer Luxuslimousine in einer gläsernen Fabrik zu einem Akt penibler Handarbeit hochzusterilisieren. Blickt man rund 50 Jahre zurück, so wird schnell deutlich, was wirklich mit dem Wort Manufaktur gemeint sein muss. Ein Auto, das in Handarbeit auf den Besitzer individuell zugeschnitten wurde.

So geschehen bei dem hier präsentierten und nun zum Verkauf stehenden Jaguar XK120 der Karosserieschmiede Autenrieth. Das Fahrzeug wurde nach seiner Auslieferung von dem damaligen Eigentümer als deutlich zu klein befunden und nach seinen Wünschen komplett umgestaltet. Bedingt durch die Abwesenheit moderner Controllings entstand mit viel handwerklichem Aufwand ein Einzelstück auf der technisch unangetasteten Basis des Jaguar. Mehr Individualität ist nicht möglich. Das gezeigte Fahrzeug befindet sich heute in einem sehr schönen Allgemeinzustand. Nachdem es lange als verschollen galt, wurde es nach seiner Entdeckung behutsam restauriert.

Die Arbeiten konnten sich auf die üblichen Maßnahmen beschränken, da das Fahrzeug sich in einem recht guten Originalzustand präsentierte. Der Käufer erhält daher auch die Gewissheit, neben einem absoluten Unikat auch noch ein Fahrzeug zu besitzen, an dem sich nicht zu viele Hände die Finger schmutzig gemacht haben und den Geist der guten alten Zeit durch den Einsatz moderner Restaurationsmaßnahmen vertrieben haben. Ein besonderes Augenmerk sollte der Interessent auf die schön anzuschauende Armaturenbrettanlage richten. Auch hier wurde von der Fa. Autenrieth dem Wunsch des Besitzers, ein ganz individuelles Fahrzeug zu erstellen, Rechnung getragen. Das vermeintliche Wurzelholz entpuppt sich bei näherem Hinsehen als liebevoll bemaltes Blech. Die Farbanmischung dürfte dann auch die letzten Zweifler an altertümlicher Handarbeit überzeugen. Es handelt sich um eine Farbe, die mit Bier angemischt wurde. Das Rezept hierfür wird dem Käufer mitgegeben.

Wer nun auf den Geschmack gekommen sein sollte, sich rechtzeitig zum Frühjahr dieses einmalige Frischluftvergnügen zu gönnen, dem wird zum raschen Handeln geraten. Für rund 79.000 Euro ist dieser besondere XK120 eine interessante Alternative zu den üblichen klassischen Roadstern.

Weitere Informationen finden Sie bei Steenbuck-Automobiles.

Text: Sven Jürisch
Fotos: Steenbuck-Automobiles


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