Keilförmiger Italiener
Der von Enrico Lumia bei Pininfarina entworfene GTV bewies bei seiner Markteinführung im Jahr 1993, dass Alfa immer noch weiß, wie man einen fesselnden Sportwagen baut. Mit Design-Highlights wie der muschelförmigen Motorhaube, dem Kamm-Heck und der charakteristischen seitlichen Sicke ist das Exterieur des GTV bemerkenswert gut gealtert. Das Gleiche gilt auch für das wunderschöne hellbraune und schwarze Interieur dieses Exemplars aus dem Jahr 2004. Das für 19.000 Euro offerierte Modell hat mit nur 1.427 Kilometern auf dem Kilometerzähler praktisch noch nie die offene Straße gesehen, was es zu einer erstklassigen Wahl für jeden Sammler von Italiens feinsten Automobilen macht. Der GTV ist über viele Jahre eher unbeliebt geblieben, aber da sein attraktives Aussehen mit dem Alter nur noch zu reifen scheint, würden wir nicht mehr lange warten, einen GTV in die Garage zu stellen.
Unibody-ody-ody
Der amerikanischen Rapperin Megan Thee Stallion ging es in ihrem Hit „Body“ aus 2020 sicher nicht um den Audi A2, wobei die Textzeile „Body crazy, curvy, wavy” durchaus zutraf. Mit extrem niedrigem Verbrauch aus seinem Dreizylinder-Diesel, einer genialen Aluminium-Spaceframe- Konstruktion und dem zeitlosen Design von Stefan Sielaff wurde der Voll-Alu-A2 dem Anspruch der „Vier Ringe“ gerecht, einen „kleinen, aber keinen billigen Audi“ zu schaffen. Allerdings war der A2 seiner Zeit weit voraus, und die Massen waren nicht bereit, für einen solchen Kompaktwagen Luxuspreise zu zahlen. So war der A2 dazu bestimmt, ein Ein-Generationen-Wunder zu werden, sprich ohne einen Nachfolger zu bekommen. Nichtsdestotrotz ist er heute noch genauso brillant wie vor zwei Jahrzehnten, und die Preise haben auch schon das Klettern begonnen. Dieser in Bologna stehende 1.4 TDI aus 2002 in Silbermetallic weist weniger als 60.000 Kilometer auf und ist für nur 8.500 Euro zu haben. Wenn Sie auf der Suche nach einem sehr leichten und zugleich sicheren, sparsamen und geräumigen Klassiker in unverwechselbarem Aero-Design sind, dann sollten sie zuschlagen. Denn gute A2-Angebote sind rar, die meisten Besitzer pflegen ihren Wagen und trennen sich nur ungern von ihm.
Gefrorene Spiegeleier
Es ist der vielleicht zeitkritischste Eintrag auf unserer Liste, denn es sieht so aus, als könnten die Preise für Porsche Boxster der Generation 986 jeden Tag in die Höhe schnellen. Glücklicherweise ist das noch nicht passiert, und dieser wunderschöne rechtsgelenkte Boxster S in Polarsilber aus April 2002 – einer der letzten vor dem Facelift - ist für etwas mehr als 15.000 Euro zu haben, mit nur etwas mehr als 100.000 Kilometern auf der Uhr. Abgesehen von dem berüchtigten Zwischenwellenlager-Lager (IMS für Immediate Shaft Bearing), das für etwa einen Tausender repariert werden kann, sollte dieser 986 ein äußerst erfreuliches Besitzerlebnis bieten. Mit erlesenen Optionen wie den Hohlspeichen-Turbo-Twist-Leichtmetallfelgen, einem Schaltknauf und Handbremshebel mit Aluminium-Einlagen sowie weiß hinterlegten Ziffernblätter bietet dieses Mittelmotor-Wunder das vielleicht kompletteste Sportwagenpaket, das man sich für unter 20.000 Euro vorstellen kann.
Ihrem Leben voraus sein
Preisfrage: Ist der Renault Avantime eines der langsamsten V6-Coupés aller Zeiten oder einer der schnellsten Großraumtransporter (MPV) der Welt? Alles eine Frage der Perspektive, aber so oder so haben wir uns zunehmend in diese automobile Kuriosität verguckt. Der Avantime ist mit dem ungemein komplexen, aber genialen Mechanismus zum Öffnen der 1,40 Meter langen Türen, der immer zweifarbigen Kunststoffkarosse und dem Panorama-Glasdach ein Paradebeispiel für französisches Querdenken und vor allem im leuchtenden Farbton Taiga Green dieses Modells aus 2001 ein unheimlich sympathisches Auto. Obwohl der bei Matra gebaute Avantime den Dreiliter-24V-Motor (207 PS) mit dem Clio V6 teilt, können wir nicht behaupten, dass er Canyon Carving geeignet ist. Dafür verfügt er über einen äußerst geräumigen, komfortablen und hellen Innenraum sowie ein brillantes Design – sehen Sie sich nur diese Rückleuchten an! Wenn es jemals ein Auto gab, das seinen Besitzer dazu ermutigt hat, es langsam anzugehen und eine Reise zu genießen, dann ist es der Renault Avantime.
Der Beste aus der Reihe
Während frühere Generationen mehr Geländetauglichkeit und neuere mehr Luxus boten, kombinierte keine Generation des Range Rover beide Attribute so meisterhaft wie der L322. Dies könnte zum Teil auf die Beteiligung von BMW zurückzuführen sein – das Auto wurde größtenteils in München entwickelt -, aber wir müssen auch den Designer Phil Simmons dafür loben, dass er einen der schönsten SUV aller Zeiten geschaffen hat. Sicher, der 4,4-Liter-BMW V8 mit 285 PS entwickelt bei entsprechender Fahrweise mächtigen Durst, und eventuelle Reparaturrechnungen werden mit Sicherheit gut ins Geld gehen. Aber es hat schon seinen Grund, dass sowohl Harry Metcalfe als auch Jeremy Clarkson ihre L322 immer noch täglich fahren. Außerdem lässt dieses 2002er und die ganze Zeit in Spanien bewegte Exemplar aus erster zweiter Hand mit einem Preis von knapp 17.000 Euro zumindest etwas Geld in unserem 20.000er-Budget übrig, falls etwas schiefgehen sollte.
Roadster Royalty
Günstig, zuverlässig und spaßig – normalerweise gilt in der Welt der Sammlerautos die Faustregel, dass man sich nur zwei Attribute davon aussuchen kann. Der Mazda MX-5 ist jedoch die leuchtende Ausnahme von dieser Regel. Während dieser MX5 der NB-Generation aus dem Jahr 2001 leider auf die Klappscheinwerfer der NA-Generation verzichten musste, wurde der übrige Wagen in allen anderen Aspekten verfeinert, was zu einem wirklich fantastischen Rundum-Paket führte. Unser Exemplar mit nur einem Vorbesitzer gehört zu einer auf 500 Stück limitierten, in Zusammenarbeit mit dem britischen Modedesigner Jasper Conran nur für den UK-Markt entwickelten Sonderserie. Sie verschönert den serienmäßig etwas tristen Innenraum des Japaners mit Connolly-Ledersitzen, Wilton-Teppichen und einem schönen Dreispeichen-Lenkrad von Nardi. Noch sind MX5-Werte im Moment niedrig, aber da gut erhaltene und nicht verbastelte Exemplare dieser JDM-Helden immer schwieriger zu finden sind, vermuten wir, dass sich das bald ändern könnte.
Mit jedem Jahr schöner
Die R129-Generation reift Jahr für Jahr wie ein guter Wein. Und jedes Mal fragen wir uns, warum die SL dieser Baureihe immer noch so erschwinglich sind. Dieser SL500 in Azuritblau Metallic und Leder in Pilzbeige erfüllt fast alle Punkte auf unserer Daily-Driver-Traum-Wunschliste. Mit einer beeindruckenden Leistung von 322 PS ist der V8-Roadster vielleicht kein Leichtgewicht, aber auf jeden Fall sportlich. Unser rechtsgelenktes Facelift-Modell profitiert außerdem von der stark verbesserten 5-Gang-Automatik von Mercedes, die es zum perfekten Begleiter für alle Fahrzustände zwischen Kriechen in der Stadt und Cruisen auf der Autobahn macht. Mit einer respektablen Laufleistung von 145.223 Kilometern seit 1993 ist dieser gut gepflegte SL 500 ein Grand-Tourer aus den 1990er-Jahren, vor dessen Kauf wir nicht zurückschrecken würden.
