Zuletzt wurde der offiziell höchste Preis für einen Testa Rossa bei einer Gooding-Auktion im Jahr 2009 gezahlt. Die Summe lag damals bei 16,4 Millionen US-Dollar. Beim Verkauf der Chassisnummer 0704 wurde der Rekorderlös ganz ohne Aufgeld mindestens verdoppelt. Tom Hartley Jr. Kommentierte gegenüber Classic Driver: „Ein derart bedeutendes Auto kommt nur sehr selten zum Verkauf – und wenn es dann einmal so weit ist, werden diese Juwelen meist abseits der Auktionen verkauft, ganz vertraulich. Wir boten diesen Wagen für etwa einen Monat an, und obwohl wir den Ferrari nie offiziell beworben hatten, wussten die potenziellen Käufer dieses Typs via Mundpropaganda genau, wo sich der Wagen befindet.
Bei dem vermutlich einzigen Testa Rossa in unberührtem Zustand handelt es sich um einen Werksprototyp aus dem Jahr 1957. Der ursprüngliche Motor blieb ebenso erhalten, wie Getriebe und Karosserie. Chassis 0704 startete im selben Jahr in Le Mans und lag zwischenzeitlich auf Rang 2. Das Rennen konnte der Ferrari jedoch nicht abschließen. Später siegte der Rennwagen beim 1.000-km-Rennen von Buenos Aires und beim 12-Stunden-Rennen in Sebring. Bei beiden Rennen saßen Phil Hill und Peter Collins himter’m Volant. Hartley Jr. erklärt: „Dies ist vielleicht der bedeutendste Rennwagen der Welt, gefahren von den legendärsten Piloten in der goldenen Ära des Rennsports, bis heute unrestauriert und vollständig original geblieben. Ich bin mir sicher, dass Sie heute noch DNA-Spuren von Phil Hill, Peter Collins und Mike Hawthorn in diesem Rennwagen finden würden. Für mich kann hier keiner der bekannten GTOs mithalten.“
„Und ich bin mir auch sicher, dass der neue Besitzer des Testa Rossas eine clevere Investition getätigt hat“, fügt Hartley Jr. hinzu. „Man kann nur hoffen, dass der Wagen nicht unter Verschluss bleibt, sondern in diesem Jahr in Pebble Beach und bei der Grand Tour zu sehen sein wird.“
Fotos: Tom Hartley